Hilfe für ACC Fürstenfeld

650 der 700 Arbeitsplätze dürften gerettet werden.

Versteigerung. Am Mittwoch soll das Schicksal des insolventen Fürstenfelder Kompressoren-Herstellers ACC (700 Mitarbeiter, 77 Mio. Euro Schulden) besiegelt werden. Doch der Sanierungsplan des italienischen Eigentümers ACC Compressors, der bisher nicht ausreichend belegt ist, wird keine Mehrheit finden. Der größte Gläubiger, der Insolvenz-Entgelt-Fonds (IEF), wird sich querlegen. Außer: Die Italiener konkretisieren heute, Montag, in einem kurzfristig eingeschobenen Termin ihre Pläne.

„So werden wir nicht zustimmen, weil wir keine nachhaltige Sanierung sehen“, sagte IEF-Geschäftsführer Wolfgang Pfabigan zum KURIER. „Wir haben das genau geprüft, mit anderen abgestimmt und dem Masseverwalter mitgeteilt.“ Für den Fonds ist ein Verkauf des an sich profitablen Werkes, das von der Mutter in die Pleite mitgerissen wurde, derzeit „die bessere Lösung“.

Stichtag Donnerstag

Zwar muss der IEF dann rund 15 Millionen Euro Beendigungsansprüche an die 700 Mitarbeiter auszahlen, aber es werden aus heutiger Sicht rund 650 Jobs erhalten. Laut Gläubigerschützern hat Masseverwalter Mario Kapp bereits Gespräche mit Interessenten geführt. Dem Vernehmen nach liegen zumindest vier Angebote vor. Der mutmaßliche Bestbieter, ein deutscher Konzern, soll zumindest 21,5 Millionen Euro für ACC bieten und 650 Jobs am Standort Fürstenfeld erhalten wollen. Zugleich soll noch ein dänischer Kältetechnik-Konzern im Rennen sein. Platzt die Sanierungsplan am Mittwoch, wird ACC am Donnerstag versteigert.

Markus Graf vom Alpenländischen Kreditorenverband meint, dass dann Haftungsansprüche gegen den Mutterkonzern gestellt werden sollten. So soll ACC eine EU-Kartellstrafe (neun Millionen Euro) für die Mutter bezahlt haben.

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