Heinzel: "Wir sollten Holz nicht verbrennen"
Die Österreichische Papier- und Zellstoffindustrie hat ein relativ gutes Geschäftsjahr 2014 hinter sich. Die Papierproduktion konnte um 0,6 Prozent auf 4,9 Millionen Tonnen gesteigert werden. Die 21 Unternehmen, die hierzulande mit 7900 Mitarbeitern 40 Papiermaschinen betreiben, haben von kurzfristigen Preissenkungen bei Holz und Energie profitiert.
Auch die Lebensmittelbranche zählt zu den Groß-Abnehmern. Insgesamt ist der Umsatz der Papier-Erzeuger im Vorjahr aber um 1,8 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro gesunken. Bei Zeitungs- und Magazinpapieren gab es laut Branchenverband Austropapier in den vergangenen Jahren schon einen spürbaren Rückgang von rund zehn Prozent. Indes rechnet Heinzel langfristig sogar mit einer Reduktion um 50 Prozent. Fakt ist: 74 Prozent des erzeugten Papiers landet in den Altpapier-Containern und wird wiederverwertet. Verpackungen aus Wellpappe werden sogar zu 99 Prozent über die Supermärkte wieder eingesammelt.
Feindbild Biomasse
Indes hadern die Papiererzeuger mit der "Verheizung" von Holz in Kraftwerken und mit dem Ökostromgesetz. Heinzel: "Wir sollten Holz nicht verbrennen, große Biomassekraftwerke sind unsinnig." Laut Christian Skilich, Manager im Mondi-Konzern, wird dadurch nicht nur die Rohstoffversorgung der Papierindustrie, sondern es werden auch die politischen Klimaziele gefährdet. Zuerst sollte das Holz u.a. zu Papier verarbeitet und die veredelten Produkte später erst "verheizt" werden. Die Papierindustrie selbst setzt zu 60 Prozent biogene Brennstoffe ein. So fällt bei der Zellstoffproduktion als Abfallprodukt ein Laugenschlamm an, der zu thermischer Energie verbrannt wird. Förderung bekommt die Industrie dafür keine. Im Gegenteil. Sie muss jährlich fünf Millionen Euro in den Ökostrom-Fördertopf einzahlen.
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