Heinischs Straßenkampf um gerechte Löhne

Heinischs Straßenkampf um gerechte Löhne
Auf der Wiener Mariahilfer Straße bewarb Heinisch-Hosek am Dienstag ihren neuen Online-Gehaltsrechner - kein leichtes Unterfangen.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kämpft für eine bessere Entlohnung von Frauen - ein harter Kampf. Es ist allein schon schwierig, mit Frauen ins Gespräch zu kommen. Zumindest, wenn man auf der Wiener Mariahilfer Straße steht. Dort bewarb Heinisch-Hosek am Dienstag ihren neuen Online-Gehaltsrechner.

Mit wenigen Klicks kann man nun im Internet überprüfen, ob man genug verdient. Dieses Wissen auf der belebten Einkaufsmeile an die Frau zu bringen, ist kein einfaches Unterfangen. "Keine Zeit", "ich muss zur Arbeit" oder "kein Interesse" - das hört man von vorbeieilenden Damen. Doch die Frauenministerin ist es gewohnt, hartnäckig sein zu müssen. Immer wieder spricht sie das weibliche Fußvolk an: "Hallo, Gabi Heinisch-Hosek, Frauenministerin. Darf ich Ihnen etwas mitgeben?" So ergeben sich doch zahlreiche Gespräche. Die Ressortchefin erntet auch Lob. "Ich finde, der Gehaltsrechner ist eine super Idee, weil es wichtig ist, dass Frauen gleich gut bezahlt werden wie Männer", meint Schülerin Catalina (17). Eine Passantin ruft im Vorbeigehen: "Ich habe schon von dem Gehaltsrechner gehört - und werde ihn daheim ausprobieren."

"Rechnen Sie nach!"

Ordinationsgehilfin Regina Targyik (57) will es gleich wissen. Sie gibt ihre Daten in den Ministeriums-Laptop ein. Das Ergebnis: "Ich verdiene um fast 100 Euro netto zu wenig. Das werde ich meiner Chefin sagen." Die Ministerin wünscht: "Alles Gute dafür!"

Einer der Ersten, der den Gehaltsrechner ausprobiert, ist übrigens ein (Wach-)Mann. Sein Fazit: "Mein Gehalt ist ziemlich gerecht." Weil das viele Frauen nicht sagen können, setzt Heinisch-Hosek ihre Werbe-Tour durch Österreich fort - damit möglichst viele dem Aufruf "Rechnen Sie nach!" folgen. 95.000 haben es bereits getan.

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