Haushaltsenergiepreise im April wegen Ölpreisverfalls um 6 Prozent tiefer

Heizöl wird geliefert
Heizöl und Sprit um 24 bzw. 15 Prozent billiger als ein Jahr davor - Strom um 6,9 Prozent kostspieliger.

Die Preise für Haushaltsenergie sind auch im April wegen des Ölpreisverfalls gesunken. Billiger waren vor allem Heizöl (um ein Viertel) und Sprit (um ein Siebentel). Gegenüber dem Vorjahresmonat betrug der Rückgang 6,1 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Februar sanken die Energiepreise um 2,2 Prozent, geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) hervor.

Im Gegensatz zu den Haushaltsenergiepreisen, die sich binnen Jahresfrist um 6,1 Prozent verbilligten, legte der allgemeine Verbraucherpreisindex (VPI) in der Zeit um 1,5 Prozent zu. Damit dämpften die Energiepreise die Inflation in Summe.

Die Ölpreise zeigen schon seit Juni 2019 nach unten - ab Anfang 2020 war der Preisrückgang sogar durchgehend. Im April lagen die Ölpreise 6,2 Prozent tiefer als im Vormonat und 23,6 Prozent unter dem Niveau von April 2019. Für die Umwelt seien das keine guten Nachrichten, so Peter Traupmann, der Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur. Denn Ölkessel hätten den höchsten Treibhausgasausstoß aller Heizsysteme. Daher wolle die Regierung die Umstellung der über 600.000 Ölkessel bis 2035 auf Wärmesysteme auf Basis erneuerbarer Energieträger. Mit dem billigen Öl werde dieses Vorhaben nicht einfacher.

Heizöl war im April um 23,6 Prozent billiger als vor einem Jahr bzw. 6,2 Prozent günstiger als im Vormonat März.

Superbenzin verbilligte sich im April gegenüber dem Vormonat um 4,9 Prozent, Diesel um 4,3 Prozent. Binnen Jahresfrist wurden die beiden Treibstoffe um 14,8 bzw. 14,7 Prozent günstiger. Langfristig betrachtet seien diese Preise damit deutlich unter dem Niveau der letzten Jahre und in etwa auf dem Stand von 2016, so Traupmann. Nach dem dramatischen Einbruch im April, der auch der Coronakrise geschuldet war, begannen die Ölpreise auch aufgrund der Einigung der OPEC- und der Nicht-OPEC-Staaten auf Förderdrosselungen ab dem Frühjahr wieder moderat zu steigen. "Wie schnell dieser Trend auch an den Zapfsäulen bemerkbar wird, lässt sich noch nicht sagen, aktuell sind die Preise weiterhin auf niedrigem Niveau", so Traupmann.

Strom im Jahresvergleich um fast sieben Prozent billiger

Für Strom mussten die Haushalte im Monatsvergleich um 0,5 Prozent tiefer in die Tasche greifen, im Jahresabstand sogar um 6,9 Prozent. Das Plus war neben höheren Energiekosten teils auch auf gestiegene Netzentgelte zurückzuführen.

Bei Gas und Fernwärme zeigte sich im Monatsvergleich keine Preisänderung. Im Jahresvergleich lag der Preis von Fernwärme um 0,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Gas kostete gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent weniger.

Der Preis für Brennholz fiel im Monatsvergleich um 0,3 Prozent. Holzpellets waren um 1,0 Prozent günstiger. Im Jahresabstand kosteten beide Energieträger mehr, wobei Brennholz um 2,7 Prozent teurer wurde, Holzpellets um 1,8 Prozent.

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