Haushalte müssen mit kräftiger Teuerung rechnen

Haushalte müssen mit kräftiger Teuerung rechnen
Die Ökostrom-Zuschläge steigen 2013 um rund ein Viertel.

Nicht nur in Deutschland, auch in Österreich müssen die Stromkunden wegen des kräftigen Ausbaus der erneuerbaren Energien 2013 tiefer in die Tasche greifen. Die Ökostrom-Zuschläge, die die Kunden mit dem Strompreis zahlen, steigen 2013 um rund ein Viertel. Statt 44 Euro im Jahr, die ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt mit 4300 Kilowattstunden Jahresverbrauch heuer für den Grün-Strom bezahlt, wird er 2013 mit 63 Euro belastet.

Haushalte müssen mit kräftiger Teuerung rechnen

Martin Graf, Vorstand der Energiemarktaufsicht E-Control, nennt drei Gründe für diesen Teuerungsschub:

  1. Erstens seien heuer viele neue Ökostromanlagen – vor allem Windenergie – errichtet worden. „Wir haben also ein größeres Volumen an Ökostrom zu fördern“, betont er.
  2. Zweitens erhalte die Kleinwasserkraft 2013 deutlich mehr für den Strom als bisher. „Zehn Cent je Kilowattstunde muss für Strom aus den Kleinwasserkraftwerken bezahlt werden. Das ist doppelt so viel wie der Marktpreis für Strom“, betont der E-Control-Vorstand.
  3. Und drittens komme 2013 ein Sondereffekt zu tragen. Heuer hätten die Stromkunden nämlich 90 Millionen Euro an Ökostromförderung zurück bekommen, die in den Vorjahren zu viel eingehoben wurde. „Damit ergibt sich eine besonders hohe Steigerung für 2013“, erklärt Graf.

Insgesamt beträgt die Ökostromförderung rund 580 Millionen Euro.

Mehr Markt

Angesichts des Anstiegs der Förderung plädiert Graf dafür, den Bereich der erneuerbaren Energien allmählich in ein Marktsystem zu integrieren. Für Kleinwasserkraftwerke wäre eine Investitionsförderung zu überlegen. Der Strom solle dann zum Marktpreis verkauft werden. Die Arbeiterkammer Steiermark will Mittel des Landwirtschaftsministeriums für die Ökostromförderung anzapfen.

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