Haslauer kritisiert AUA-Paket: "Salzburger Interessen nicht berücksichtigt"
Mit 600 Millionen Euro an Unterstützung soll die AUA gerettet werden. 300 Millionen davon sind Bankkredite. Eine Beteiligung an der Lufthansa-Tochter erhält der österreichische Staat im Gegenzug nicht. Richtig so, findet der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Hauslauer im Ö1-Morgenjournal: "Die Staatsbeteiligung an der AUA hat damals zu 100 Prozent nicht funktioniert." Grundsätzlich attestiert er der Bundesregierung gute Arbeit und gratuliert zum Gesamtpaket.
Die AUA-Rettung hat allerdings auch konkrete Auswirkungen auf Salzburg. Die Verbindung Salzburg-Wien wird von der AUA wird in Zukunft nicht mehr geflogen. Und darüber ist Haslauer definitiv nicht glücklich, wie er auch gegenüber Ö1 betonte: "Die Salzburger Interessen wurden hier nicht berücksichtigt." Die AUA ziehe sich aus der Fläche in Österreich zurück: "Das halte ich sehr bedauerlich nach einer Partnerschaft von 60 Jahren", so Haslauer. "Für uns ist das schon ein schwerer Verlust."
"Umweltpolitisch fraglich"
Salzburgs Klimareferent LHStv. Heinrich Schellhorn (Grüne) hatte das Paket gelobt: "Zusätzliche Zugverbindungen können diese Kürzest-Strecken schnell, komfortabel und klimafreundlich ersetzen", sagte Schellhorn. "Ich bin froh, dass hier die Zeichen der Zeit erkannt werden und es durch die Grünen endlich zu einem Richtungswechsel kommt." Mit dem AUA-Paket würden Arbeitsplätze gesichert und gleichzeitig deutliche Schritte Richtung Klimaschutz im Flugverkehr gesetzt.
Haslauer beurteilt das etwas anders. Nur noch ein Fünftel der Passagiere aus Salzburg werde nach Wien kommen, der Rest werde sich auf die deutschen Flughäfen in Frankfurt oder München verlagern. "Für uns ist schlimm, dass wir eine gute Verbindung nach Wien als Umsteigeflughafen verlieren", konstatiert Haslauer. "Es ist einfach ein Bedeutungsverlust für Salzburg." Und auch in klimapolitischer Hinsicht bleibt er vorsichtig: Wer nun über Frankfurt fliege oder mit dem Auto nach München fahre, verbrauche mehr Flug- oder Automeilen, als wenn dies über Wien abgewickelt werde. "Es ist auch umweltpolitisch fraglich", sagt Haslauer und fordert nun einen schnellen Ausbau der Bahnverbindungen.
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