Handel: Dramatische Ergebnisse in neuer Lockdown-Studie

Mariahilfer Straße - Lockdown 4
Mehr als die Hälfte aller befragten Händler leidet unter Existenzängsten, viele können das Weihnachtsgeld nicht bezahlen.

Eine Lockdown-Umfrage des Handelsverbands kommt zu alarmierenden Ergebnissen. Demnach können 19 Prozent aller Betriebe die Weihnachtsgelder nicht mehr zeitgerecht überweisen, 57 Prozent leiden unter Existenzängsten.

Rasche Hilfen

"Die Ergebnisse der Befragung zeigen ganz deutlich, was es braucht. Rasche Hilfen und rasches Öffnen des Handels, der nie ein Corona-Hotspot war und durch den harten Lockdown in existenzielle Probleme gerät", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Jeder weitere Tag, an dem der Handel im Weihnachtsgeschäft geschlossen halten müsse, befeuere das Händlersterben. "Die Planungssicherheit ist gleich null, die Frustration über den Umgang mit der Branche hoch", sagt Will.

Die weiteren Ergebnisse der Umfrage: Nur rund jedes siebte befragte Handelsunternehmen (14,5 Prozent) ist mit der Abwicklung der Corona-Staatshilfen zufrieden. "Dies liegt wohl daran, dass die Details der neuen Hilfen noch ausstehen und die Treffsicherheit und der zeitnahe Erhalt angezweifelt werden", so Will.

Hinzu komme für viele junge Unternehmen, die in den letzten zwei Jahren noch nichts oder nur wenig erwirtschaftet hätten, das Gefühl auf der Strecke zu bleiben und in Bürokratie zu versinken.

Lange Wartezeiten

 "Die kleinen Unternehmen befürchten lange Wartezeiten statt raschem Cashflow, die großen Unternehmen sehen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Verluste abgedeckt. So lautet die Bilanz der österreichischen Händler" sagt Will.

Viele Unternehmen seien fast zahlungsunfähig, denn die 21 Monate Pandemie hätten auch mittelfristige Spuren hinterlassen. Auch Umsatzverluste von 20 bis 30 Prozent könnten das Existenz-Aus bedeuten – gerade aufgrund der Branchenspezifika im Weihnachtsgeschäft, wo der Handel normalerweise negative Vormonate in ein ausgeglichenes Jahresergebnis drehe.

Daher muss eine leichtere Erreichbarkeit der Hilfen sichergestellt werden, die Zugangshürde darf nicht erst bei 40 Prozent Umsatzverlust angesetzt werden, fordert Will.

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