Hallo, Aufschwung! Nur die Krimkrise stört

Der Ausblick für 2014 verheißt viel Positives.
Guter Ausblick, solange es in der Ukraine ruhig bleibt. Aktien werfen mehr ab als Risikoanleihen.

Ganze 2,5 Prozent Plus in den USA. Immerhin 1,5 Prozent Zuwachs der Wirtschaftsleistung im Euroraum, wo endlich alle Länder aus der Rezession auftauchen: Der Ausblick für 2014 verheißt viel Positives – solange es in der Krimkrise nicht kracht.

Bisher hat diese kaum wirtschaftlichen Schaden angerichtet. "Wir haben weitere Sanktionen des Westens gegenüber Russland unterstellt, jedoch keine harten Wirtschaftsblockaden", erklärt Valentin Hofstätter, Anleihen- und Währungsexperte der Raiffeisen Bank International. Sollte der Konflikt eskalieren, würde Europa das spüren – mehr als die USA: In den nächsten zwei Jahren könnte das einen Prozentpunkt Wachstum kosten.

Hallo, Aufschwung! Nur die Krimkrise stört
Ein weiterer Risikofaktor ist das Schwächeln großer Schwellenländer wie China. Deshalb verfolgen die Experten einen vorsichtigen Mix – 50 Prozent Aktien, 45 Prozent Anleihen und 5 Prozent alternative Investments wie Immobilien, sagt Aktienexperte Helge Rechberger. Optimistisch sind die Raiffeisen-Analysten für 2015: Österreich trauen sie ein BIP-Plus von 2,3 Prozent zu und der Eurozone von 2,0 Prozent – jeweils rund einen halben Prozentpunkt mehr als die meisten Kollegen. Wenn nach der Rezession das Vertrauen zurückkehrte und sich der Investitionsrückstau auflöse, werde die Wirkung oft unterschätzt, erklärt Hofstätter. Langfristig werde sich das Wachstum der Eurozone bei 1,5 Prozent einpendeln.

Bei europäischen Aktien sehen die Experten noch Aufholpotenzial. Die Dividenden aus Aktien (EuroStoxx50) ermöglichen derzeit sogar eine höhere Rendite als riskante Unternehmensanleihen.

Deflation: Keine Angst

Steigende Unternehmensgewinne lassen ein positives Aktienjahr erwarten, sagt auch Harald Schoder von der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Nur die Aktienmärkte Russland und China sieht er eher negativ. Österreichs Leitindex ATX werden rund zehn Prozent Plus zugetraut."Schnee von gestern" sagt Hofstätter zu den Deflationssorgen im Euroraum: Er sieht keine Gefahr, solange die positive Wirtschaftsentwicklung anhält. Es sei normal, dass die Preise ein Jahr später als die Konjunktur anziehen.

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