Hallmanns Immobilienkonzern kämpft mit Problemen

Unternehmer Klemens Hallmann ist pleite.
Der Bereich Shopping und Retail wird eingestellt, der Neubau wird zurückgefahren.

Es ist kein gutes Zeichen, wenn ein Unternehmen im April 2025 die Konzernbilanz für das Geschäftsjahr 2023 beim Firmenbuchgericht noch nicht eingereicht hat. Zuvor hatte das Unternehmen die Konzernabschlüsse zwischen September und November des Folgejahres abgeliefert. Die verspätete Abgabe eines Konzernabschlusses kann viele Gründe haben. Doch mitunter ist die schlechte wirtschaftliche Lage die Ursache für die Verzögerung.

Die Rede ist hier von der Hallmann Holding International Investment GmbH um den Immobilien-Milliardär Klemens Hallmann. Offenbar besteht ein Restrukturierungsbedarf. Hallmann nennt es „Neuausrichtung der Investmentstrategie“.

„Als Unternehmer muss man die Zeichen der Zeit erkennen sowie die ökonomischen Umbrüche wahrnehmen und dementsprechend handeln. Wir möchten nicht nur auf äußere Umstände reagieren, sondern proaktiv eigene Wege gehen“, erklärt Klemens Hallmann. „Die Hallmann Holding hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Bereiche der heimischen Immobilienwirtschaft proaktiv mitgestaltet.“

Die Entwicklung von nachhaltigen Immobilien werde aber „aufgrund zunehmender behördlicher Hürden und Überregulierung der EU für die gesamte Branche extrem erschwert“.

Neubau wird reduziert

„Diese Entwicklungen beeinträchtigen die Investitionssicherheit im Neubausektor in einem Ausmaß, das eine strategische Anpassung erforderlich macht“, so Hallmann. Infolgedessen werde „der Bereich Neubau künftig zurückgefahren“. „Parallel dazu erfolgt eine gezielte strategische Umschichtung: Während sich das Unternehmen vom Bereich Shopping und Retail zurückzieht, rücken Logistikimmobilien, Apartmenthotels und Student-Housing verstärkt in den Mittelpunkt“, heißt es weiters. Außerdem fokussiert man sich auf die Erweiterung der Bestandsimmobilien durch Zukäufe und Weiterentwicklung.

Alter Konzernabschluss

Bisher liegt nur eine Konzernbilanz für das Geschäftsjahr 2022 vor. In diesem Jahr hat die Hallmann Holding rund 67,83 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, davon entfallen 46,1 Millionen Euro auf Bauträgertätigkeit und 21,7 Millionen Euro auf Grundstücksverkäufe. Die Mieteinkünfte haben 18,56 Millionen Euro betragen.

Die langfristigen Vermögenswerte des Hallmann-Konzerns bestehen (fast ausschließlich) aus Immobilien in Höhe von 1,11 Milliarden Euro. „Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt überwiegend durch Banken und Einsatz von Eigenmitteln“, heißt es im Lagebericht.

Der Gewinn 2022 wurde mit 70,79 Millionen Euro beziffert, wobei das Ergebnis aus der Neubewertung der Immobilien 77,4 Millionen Euro betragen hat.

Großer Bauträger

Einer der größten Bauträger Österreichs ist die Hallmann-Tochter Süba AG. Sie ist auf Vorsorgewohnungen und Wohnungen, die für institutionelle Investoren gebaut werden, sowie auf Eigentumswohnungen spezialisiert. Die Hallmann Holding betont, dass die Süba AG ein eigenständiges Unternehmen ist, für das der Mutterkonzern keine Haftung übernimmt. Zu den überfälligen Bilanzen heißt es: „Der Konzernabschluss der Hallmann Holding wurde bereits finalisiert, jener der Süba AG befindet sich aktuell in Bearbeitung.“

Kommentare