Güterverkehr läuft trotz Corona-Krise rund

Coronavirus - Lange Staus an der Grenze zu Polen
Auf die Straße und die Schiene hat das Coronavirus bisher keine Auswirkungen

Nicht nur die Lebensmittelproduktion, auch deren Auslieferung ist gesichert, sagen Branchenvertreter. „Der Güterverkehr funktioniert nach wie vor in ganz Europa und es ist auch nicht zu erwarten, dass er zum Erliegen kommt“, sagt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich.

Normale Versorgung

Sogar in Ländern, in denen es strenge Grenzkontrollen gebe, wie Ungarn und Polen, kämen die Lkw durch. „Alle brauchen den Lkw-Verkehr und der läuft auch in Österreich in Regionen, die besonders betroffen sind“, sagt Klacska. Quarantänegebiete, wie in Tirol, würden weiter normal versorgt.

Staus habe es nur auf Routen gegeben, auf denen Heimreiseverkehr stattgefunden habe, doch das habe sich im Wesentlichen aufgelöst. In der Regel liege die Wartezeit an den Grenzen bei einer halben bis 1,5 Stunden, in Ausnahmefällen bei vier bis fünf Stunden. Es wäre hilfreich, wenn bessere Güterkorridore eingerichtet werden würden, meint Klacska.

Helden der Landstraße

Während alle nur von den Beschäftigten in den Supermärkten sprechen, dürfe man auch die Lkw-Fahrer nicht vergessen, sagt der Spartenobmann. Diese würden ebenfalls wichtige Arbeit leisten, dafür aber nicht die entsprechende Wertschätzung bekommen. „Sie dürfen zum Beispiel oft nicht die Toiletten benützen“, schildert Klacska.

Viele hätten Angst, dass die Fahrer das Coronavirus übertragen würden, dabei sei das Führerhaus einer der sichersten Arbeitsplätze, da die Warenübergabe schon seit langem kontaktlos ablaufe.

„Grenzen nicht dicht“

Bei der Bahn ist laut ÖBB-Sprecher Robert Lechner ebenfalls alles auf Schiene: „Jeden Güterzug, der bestellt wird, können wir fahren.“ Wenn jemand etwas transportieren und nicht im Stau stehen wolle, so sei das mit der Bahn möglich. „Die Grenzen sind für uns nicht dicht“, sagt Lechner. Die Lokomotive werde an der Grenze gewechselt und der Zug fahre ganz normal weiter. Da derzeit weniger Personenverkehr auf der Schiene unterwegs sei – die Rückgänge liegen bei 70 bis 80 Prozent – käme der Güterverkehr sogar noch leichter durch.

Die Koordination der internationalen Transportströme ist für die ÖBB-Tochter Rail Cargo Group (RCG) dennoch eine große Herausforderung. Grund dafür sind die unterschiedlichen Maßnahmen der einzelnen europäischen Länder, um die Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Trotzdem verkehren alle Güterzüge ohne Einschränkungen, heißt es seitens der RCG.

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