Großaufträge für Bahnstrecken, Ölquellen und Mautstraßen

Der Großauftrag für Oberleitungen ist bereits auf Schiene.
Österreicher bauen Stromnetze für den britischen Bahnnetzbetreiber Network Rail.

In Wien dürfte das Unternehmen Powerlines weniger bekannt sein als in Skandinavien, Großbritannien oder Osteuropa, obwohl das 850-Mann-Unternehmen von Wien–Floridsdorf aus gesteuert wird. Denn das Geschäft des Spezialunternehmens für die Elektrifizierung von Bahnstrecken spielt sich weitgehend in den genannten Regionen ab, wenn es auch etliche kleinere Projekte in Österreich gibt.

450 Millionen Euro

Heuer verschiebt sich der Schwerpunkt völlig nach Großbritannien. Powerlines hat gemeinsam mit seinem britischen Partner Carillion einen 450 Millionen Euro schweren Auftrag des staatlichen Schienennetzbetreibers Network Rail an Land gezogen. Die Elektrifizierung von zwei Bahnstrecken – darunter der 550 Kilometer langen Midland Main Line – ist Teil eines Projekts im Gesamtvolumen von 2,4 Milliarden Euro. Das Auftragsvolumen für Powerlines entspricht mehr als dem Doppelten des Jahresumsatzes von rund 190 Millionen Euro.

Der Hauptgrund für den Auftrag ist, so Powerlines-Chef Gerhard Ehringer, das hohe Know-how der Mitarbeiter: "Wir haben rund 850 Mitarbeiter, davon sind 500 auf die Elektrifizierung von Bahn, Straßen- und U-Bahn spezialisierte Monteure. Und unsere Mitarbeiter sind in ganz Europa einsetzbar." In Großbritannien gibt es laut Ehringer rund 200 dieser speziell ausgebildeten Monteure, gebraucht würden aber 1500 bis 2000. Die fehlenden Fachkräfte werden in von Powerlines eingerichteten Zentren ausgebildet.

Neben Großbritannien sind Skandinavien und Osteuropa die Hauptmärkte. Wobei im Osten seit Kurzem auch das zweite Standbein Stromleitungen enorm wächst. Derzeit etwa bauen die Österreicher um 27 Millionen Euro eine 400-Kilovolt-Leitung in der Slowakei.

Catoil

Über zwei Großaufträge im Gesamtvolumen von 201 Millionen Euro darf sich auch das in Frankfurt börsenotierte Ölbohrunternehmen Catoil freuen. 148 Millionen bringt dem auf die in Europa umstrittene Fracturing-Technologie und die Länder Russland und Kasachstan spezialisierten Unternehmen der russische Energieriese Lukoil, 53 Millionen das Gasunternehmen Slavneft-Megionnenftegaz.

Nicht ganz so groß, aber enorm wichtig für das Geschäft in den USA ist ein Auftrag über 19 Millionen Euro für den heimischen Mautspezialisten Kapsch TrafficCom. Dafür erweitert Kapsch das Mautsystem auf einem neuen, 16 Kilometer langen Teilabschnitt der texanischen Autobahn North Tarrant Express. Kapsch baut derzeit auch die Mautzonen auf den ersten beiden Teilstrecken.

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