Investor Niedersüß sticht Kerbler aus

BILD zu OTS - Der Baustoff Holz steht für Lebensqualität und hohe Wärmedämmung.(Musterhaus: Griffnerhaus)
Notverkauf: Bei der GriffnerHaus-Versteigerung kam es zu einer unerwarteten Wendung.

Die Versteigerung des insolventen Kärntner Fertigteil-Hausherstellers GriffnerHaus (29,4 Millionen Euro Schulden) verlief am Donnerstag ungewöhnlich. Der favorisierte Investor Günter Kerbler hat zwar bis 4,9 Millionen Euro mitgeboten, wurde aber von der Wolfsberger JM Offner Immobilien GmbH von Georg Niedersüß und Stefan Jausz um 100.000 Euro überboten. Kerbler nimmt es sportlich: „Wer nicht verlieren kann, kann auch nicht gewinnen.“

Doch die Übernahme durch Offner/Niedersüß ist noch nicht ganz in trockenen Tüchern. Denn: Der dritte Interessent, die Schweizer WM Agro-Invest AG, hat bis Donnerstagmittag nächster Woche Zeit, sein ursprüngliches Angebot in Höhe von 7,5 Millionen Euro zu erfüllen.

Die Schweizer AG, hinter der angeblich ein „Investor aus Dubai“, aber dem Vernehmen nach Ex-GriffnerHaus-Boss Thomas Lenzinger stecken soll, konnte bis zur Versteigerung keine Finanzierungszusage einer europäischen Bank vorlegen. Das war aber eine Teilnahmebedingung. Deshalb räumte der Masseverwalter der ominösen Investorengruppe eine neue Deadline ein. „Wir müssen diesen Termin abwarten, weil wir den Gläubigern zur bestmöglichen Verwertung verpflichtet sind“, sagt Barbara Wiesler-Hofer vom KSV. „Es geht immerhin um 2,5 Millionen Euro.“ Dem schließt sich auch Heribert Lederwasch von Creditreform an: „Aber unter Offner/Niedersüß ist der Standort gesichert, was der dritte Interessent vor hat, ist nicht bekannt.“ Skeptisch ist auch Insolvenzverwalter Gerhard Brandl. „Vom Gefühl her“, sagt er zum KURIER, rechne er nicht damit, dass die 7,5 Millionen Euro zeitgerecht einlangen. Brandl: „Die Kärntner Lösung mit Offner/Niedersüß ist sicher eine dauerhafte Lösung.“ Insgesamt geht es um 240 Jobs.

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