Griechenland belohnt bargeldloses Zahlen

1.000 Bürger bekommen Geld für bargeldloses Zahlen. Der Kampf gegen Steuerbetrug wird in Griechenland mit ungewöhnlichen Maßnahmen geführt.

Im Kampf gegen Steuerbetrug hat das griechische Finanzministerium Verbraucher für bargeldloses Bezahlen belohnt. 1.000 Bürger, die im Oktober ihre Einkäufe mit Kredit- oder Zahlkarten bezahlt haben, erhielten den Angaben zufolge eine Prämie von jeweils 1.000 Euro.

"Wir haben um 20 Prozent mehr Mehrwertsteuer-Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr", sagte die Vize-Finanzministerin, Katerina Papanatsiou, am Freitag dem Radiosender der staatlichen Nachrichtenagentur ANA-MPA.

Die Gewinner waren zuvor im Finanzministerium per Los ermittelt worden. Von insgesamt mehr als acht Millionen bargeldlosen Zahlungen im Oktober wurden 1.000 ausgelost. Belohnt werden konnte nur, wer eine Steuernummer in Griechenland hat. Der Gewinn ist nach Angaben der Vizeministerin steuerfrei. Im Dezember werde es weitere Auslosungen geben.

In Griechenland war bis vor zwei Jahren bargeldloses Zahlen unüblich. Das förderte Steuerhinterziehung, vor allem bei der Mehrwertsteuer auf Waren und Dienstleistungen. Mit dem Einsatz von Kredit- und Zahlkarten werden bargeldlose Transaktionen aber sofort registriert, und die Mehrwertsteuer wird somit erfasst. Schwierig gestaltet sich dies weiter bei Handwerkern. Noch immer gibt es hier zwei Preise - einen mit Mehrwertsteuer und einen ohne Quittung und ohne Mehrwertsteuer.

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