Griechen raus! Leider ist das nicht so einfach

Rauchergesetz und Rettungsgasse: Beides Mist!
Langsamer, weniger, später: Umgekehrtes olympisches Motto in Griechenland.

Die Griechen verhandeln wieder einmal um Aufschub für ihr Sparprogramm. Eigentlich spricht alles dafür, das Land aus der Eurozone rauszuschmeißen: Es hat sich mit falschen Daten reingeschmuggelt und wird uns ewig auf der Tasche liegen. Steuerhinterziehung ist Volkssport. Es bräuchte kein neues griechisches Sparpaket, würden alle Selbstständigen regulär Steuern bezahlen. Die Reichen flüchten mit ihrem Geld in die Schweiz.

Die Griechen werden nie in der Eurozone ankommen, weil sie das System der Krisenbekämpfung durch die mit dem Euro unmögliche Währungsabwertung verinnerlicht haben. (Manche Experten meinen sogar, dass der gesamte "Club Med" nicht diszipliniert genug für eine gemeinsame Währung ist.) Größere Banken haben ihre griechischen Risken längst abgeschrieben. Besonders "bluten" würde bei einem Konkurs die EZB, die Staatsanleihen hält. Aber das wäre für die Mitglieder verkraftbar.

Deutlich weniger Gründe sprechen für Griechenland in der Eurozone. Leider sind die aber gewichtig: Auf den Weltmärkten wäre es ein verheerendes Signal, wenn es die EU nicht schafft, die Krise eines wirtschaftlich so unbedeutenden Landes zu bewältigen. Ein Griechenland-Konkurs könnte die gefürchtete Kettenreaktion auslösen: Italiens Industrieminister hat ja erst kürzlich gestanden, dass sein Land am Rande der Pleite war. Auch Spanien kämpft mit riesigen Problemen. Gehen beide in Konkurs, ist der Euro in der bisherigen Form tot. Die reicheren (Nord-)Länder müssten dann massive Einbrüche befürchten, weil ja auch ihre Exportmärkte schwinden.

Eurogruppen-Chef Juncker ist um seine griechische Mission nicht zu beneiden. Er (und wir mit ihm) müssen zwischen den Ungeheuern Skylla und Charybdis durchsegeln. Weit und breit ist kein Odysseus in Sicht.

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