Greenwashing-Check der AK OÖ brachte vier "akute" Verdachtsfälle

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CO2-Einsparung nicht nachvollziehbar. Drei klimaneutrale Testsieger. Forderung nach genauer Regelung.

Die AK OÖ hat mit dem Beratungsunternehmen "ConPlusUltra" zwölf als klimaneutral beworbene Dienstleistungen und Produkte - von Duschgels bis zu Treibstoff - einem Greenwashing-Check unterzogen. In vier Fällen bestehe ein "akuter Verdacht", hieß es am Mittwoch in einer Presseaussendung. Drei Firmen und nicht nur deren getestetes Produkt krönten die Konsumentenschützer als "klimaneutrale Testsieger". Vier erhielten die Note "Gut", einmal gab es ein "Ausreichend".

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Was Klimaneutralität bedeutet, erklärt die AK OÖ so: "Ein Hersteller lässt den CO2-Ausstoß, der durch Produktion und Transport entsteht, von einem Zertifizierungsunternehmen berechnen. Diese Menge an Emissionen gleicht der Hersteller dann aus, indem er in Klimaschutzprojekte investiert."

Drei der überprüften Unternehmen machen "sehr gut transparent", wie CO2 in der Herstellung all ihrer Produkte bereits eingespart wurde bzw. wie zusätzlich nicht vermeidbare Emissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten kompensiert werden sollen", so der Check. Auch die jeweiligen Klimaschutzziele seien "klar definiert und ambitioniert".

Vier Produkte im Green-Washing-Verdacht

Bei Produkten von vier Firmen konnten die Konsumentenschützer nicht im Detail nachvollziehen, wie und in welchem Umfang CO2 eingespart bzw. kompensiert wurde, bzw. ob eine Kompensation überhaupt möglich ist. Der Rat der AK OÖ: Das Einsparen jener Waren selbst wäre "wohl die effizienteste CO2-Vermeidung". Dennoch dürften die Firmen ihre Produkte auch ohne nachvollziehbare Methode als "klimaneutral" bewerben, was aus Sicht der AK OÖ "eindeutiges Greenwashing" sei. Sie fordert daher klare Regeln für "grüne Werbung".

So sollten Unternehmen nur dann eigene Labels kreieren dürfen, wenn diese auch von externen Kontrollstellen überprüft werden. Außerdem müssten die geplanten Strafen bei Verstößen bindend sein. Auf EU-Ebene wurde jüngst ein Entwurf einer Green Claim Verordnung vorgelegt. Diese solle sicherstellen, dass Unternehmen verlässliche und wissenschaftlich belastbare Informationen über die Umweltfreundlichkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen bereitstellen.

Hier können Sie den gesamten Test nachlesen.

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