Greenpeace protestiert vor VW-Aufsichtsratssitzung gegen SUVs

Volkswagen supervisory board meeting
Geschäftsmodelle wie das von VW würden auf Kosten künftiger Generationen gehen, sagen die Umweltschützer.

Eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten demonstriert anlässlich der Aufsichtsratssitzung vor dem Volkswagen-Stammwerk in Wolfsburg für mehr Klimaschutz. "Geschäftsmodelle wie das VWs dürfen nicht länger auf Kosten künftiger Generationen gehen", erklärte am Donnerstag die Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann. Sie forderte den VW-Aufsichtsrat auf, weitere Investitionen in Verbrenner und SUVs zu stoppen.

"Ökologische Sackgasse"

Der Aufsichtsrat berät am Donnerstag über einen mehrjährigen Investitionsplan sowie die künftige Konzernführung.

Einer Greenpeace-Studie zufolge entstanden im Jahr 2019 durch die von Volkswagen produzierten 3,5 Millionen SUVs im Vergleich zur Produktion von vergleichbaren nicht-SUVs zusätzliche CO2-Emissionen in Höhe von 18 Millionen Tonnen. Zuletzt machten SUVs demnach rund ein Drittel der von VW verkauften Autos aus.

Laut Greenpeace plant der Konzern aktuell, den SUV-Anteil an den verkauften Autos auf 50 Prozent zu steigern. Greenpeace kritisierte den Plan als "ökologische Sackgasse".

"Diese übergroßen Autos verbrauchen mehr Ressourcen und stoßen mehr CO2 aus, als vergleichbare Nicht-SUV-Modelle", erklärte Tiemann. "Wenn Herbert Diess Verantwortung in der Klimakrise übernehmen will, muss er seinen Plan aufgeben, die SUV-Produktion hochzujagen".

Neuaufstellung

Neben dem Investitionsplan geht es bei der Aufsichtsratssitzung Berichten zufolge auch um eine mögliche Neuaufstellung der Konzernführung. VW-Chef Diess war zuletzt konzernintern in die Kritik geraten, Berichten zufolge wird er sich jedoch voraussichtlich an der Konzernspitze halten können.

Demnach stehen eine Reihe von personellen Änderungen an der Konzernspitze zur Diskussion. So soll Diess die Verantwortung für das zuletzt schleppende China-Geschäft an den bisherigen VW-Markenchef Ralf Brandstätter abgeben. Neu in den Vorstand einziehen soll außerdem die bisherige Audi-Vertriebschefin Hildegard Wortmann. Am frühen Nachmittag will das Unternehmen in einer Pressekonferenz über die Entscheidungen des Aufsichtsrats informieren.

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