Goldpreis knapp unter Rekordhoch

Goldpreis knapp unter Rekordhoch
Die US-Notenbank hat den Leitzins erneut angehoben und eine Zinspause angedeutet. Das hat dem Goldpreis weiteren Vorschub geleistet.

Der Goldpreis ist nach geldpolitischen Aussagen der US-Notenbank Fed stark gestiegen und hat knapp ein Rekordhoch verpasst.

In der Nacht zum Donnerstag zog der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London zeitweise bis auf 2.062,99 US-Dollar (1.868,14 Euro) an.

Das waren um 40 Dollar mehr als am Vortag und der höchste Preis seit März 2022, als es infolge des Kriegs in der Ukraine zu einem starken Preissprung kam.

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Der bisherige Höchstwert vom Sommer 2020 liegt bei 2.075 Dollar. Im Handelsverlauf gab der Goldpreis einen Teil der Gewinne aus der Nacht wieder ab. In der Früh wurden für eine Feinunze 2.035 Dollar (1.843 Euro) gezahlt.

Auslöser für den Preisschub in der vergangenen Nacht waren Aussagen der US-Notenbank. In ihrer Erklärung zum Zinsentscheid strichen die amerikanischen Währungshüter eine wichtige Passage, wonach weitere Zinsanhebungen zu erwarten seien.

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Zwar wurden zusätzliche Erhöhungen des Leitzinses von den US-Notenbankern nicht explizit ausgeschlossen, Experten rechnen aber eher mit einer Zinspause in den USA. "Der Markt feiert das Ende des Zinserhöhungszyklus", erklärte Edelmetallhändler Alexander Zumpfe von Heraeus den Anstieg des Goldpreises.

Er schränkte aber ein, dass sich die Fed eine Hintertür offen gelassen habe. "Ob es das mit höheren Leitzinsen wirklich schon war, bleibt abzuwarten", sagte Zumpfe.

Die Aussicht auf ein Ende der steigenden Zinsen macht das Edelmetall attraktiver im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen wie Staatsanleihen.

Zuvor hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins am späten Mittwochabend zum zehnten Mal in Folge erhöht, um 0,25 Prozentpunkte. Der Leitzins liegt jetzt in einer Spanne zwischen 5,0 und 5,25 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau seit 2007.

Gestützt wurde der Goldpreis auch von einer Kursschwäche des US-Dollar. Der Dollar war in den vergangenen Tagen im Handel mit anderen wichtigen Währungen unter Druck geraten. Die Entwicklung macht das in Dollar gehandelte Gold auf dem Weltmarkt günstiger, was für eine stärkere Nachfrage sorgt.

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