Schon seit vielen Jahren sind Goldgeschenke vor allem in der Weihnachtszeit gefragt, doch im Jahr der Corona-Krise ist die Nachfrage schon deutlich früher gewaltig gestiegen. “Gold gibt den Menschen Sicherheit“, sagt eine Unternehmenssprecherin zum KURIER. “Wir haben daher in diesem Krisenjahr so viele Anlagemünzen wie zuletzt zu Beginn der Finanzkrise 2008 verkauft.“
Als wohl wichtigste “Krisenwährung“ der Welt steigt die Goldnachfrage - und damit auch der Preis - meist an, wenn die Stimmung am Aktienmarkt schlecht ist. So war es auch in diesem Jahr. Auch wenn er Mitte März noch etwas schwankte, stieg der Goldpreis in den Folgemonaten rasant an, bis er am 6. August das historische Rekordhoch von 1.742 Euro pro Unze erreichte. Aktuell ist eine Unze immerhin noch knapp 1.500 Euro wert.
Der Trend erklärt, warum trotz der Weihnachtssaison der März 2020 der umsatzstärkste Monat in der jahrhundertealten Geschichte der Münze Österreich bleibt. Sie wurde angeblich gegründet, nachdem der Babenberger Herzog Leopold im 12. Jahrhundert den englischen König Richard Löwenherz entführt und dieser sich mit rund 12 Tonnen Silber freigekauft hatte.
In den folgenden knapp 800 Jahren hat sich viel getan: Das ehemalige Hauptmünzamt ist inzwischen eine Aktiengesellschaft und als solche zu hundert Prozent im Besitz der Nationalbank. Damit kommt der Gewinn des Unternehmens auch dem Staatsbudget zugute. Der Wiener Philharmoniker ist schon seit Längerem zur gefragtesten Münze in Europa und Japan aufgestiegen.
Ein Rekordanstieg an Online-Verkäufen, angetrieben von der Sorge um eine globale Pandemie, sorgte dafür, dass er im zweiten Quartal 2020 sogar die gefragteste Münze weltweit war – und sich der Trubel um österreichisches Gold wohl noch mindestens bis zum Jahresende fortsetzen wird.
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