Gläubiger verschaffen Gerry Weber Luft
Mit einer vorübergehenden Teilstundung ihrer Forderungen verschaffen die Gläubiger dem angeschlagenen deutschen Modehersteller Gerry Weber Luft. Sie hätten dem Konzept zur Bewältigung der Folgen der Coronakrise mit überragender Mehrheit zugestimmt, teilte Gerry Weber am Dienstag mit.
Damit stundeten sie dem Unternehmen im Kern 35 Prozent ihrer Forderungen bis zum 31. Dezember 2023, die ihnen dann nachgezahlt werden sollen.
Der seit langem mit wirtschaftlichen Problemen kämpfende Modehersteller hatte erst zum Jahreswechsel das im April 2019 eröffnete Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung hinter sich gelassen. Im Zuge der Sanierungsbemühungen waren nicht nur mehr als 100 Filialen geschlossen, sondern auch bereits rund 1.000 Arbeitsplätze abgebaut worden.
Keine Filialschließungen
Wegen der durch die Coronakrise verursachten Absatzprobleme baut Gerry Weber mehr als 200 weitere der zuletzt noch rund 3.000 Arbeitsplätze ab. Dazu seien mit den Arbeitnehmervertretern Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen vereinbart worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Die Eigentümer von Gerry Weber leisteten ebenfalls erhebliche Beiträge, etwa durch die Aufstockung der Betriebsmittel.
Die Schließung von Verkaufsflächen sei in dem neuen Konzept nicht geplant. Allerdings sehe es weitere Zugeständnisse der Vermieter vor, ohne die Schließungen nicht zu vermeiden wären. Die Pandemie habe bei Gerry Weber zu einem Umsatzausfall von deutlich mehr als 100 Millionen Euro geführt. Mittlerweile seien alle Geschäfte im Inland wieder geöffnet.
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