J.P. Morgan steigt bei insolventer Modekette Gerry Weber ein

J.P. Morgan steigt bei insolventer Modekette Gerry Weber ein
Großteil der neuen Aktien übernommen. Mehrheit bleibt bei bisherigen Eigentümern Robus und Whitebox.

Der schwer angeschlagene deutsche Modehändler Gerry Weber erhält Unterstützung durch den US-Finanzinvestor J.P. Morgan.  J.P. Morgan Securities übernimmt knapp 200.000 im Zuge einer Kapitalerhöhung ausgegebene neue Gerry-Weber-Aktien, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Der Modehändler steckt seit Jahren in der Krise und musste Anfang des Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Zuletzt litt das Unternehmen unter dem Rückgang der Kundenfrequenzen in den Innenstädten und dem Siegeszug des Onlinehandels. Auch eigene Fehler, vor allem hohe Investitionen in ein eigenes Ladennetz, machten dem Händler schwer zu schaffen. 

Kapitalschnitt

Im November wurden die Altaktionäre im Zuge eines sanierenden Kapitalschnitts entschädigungslos aus dem Unternehmen herausgedrängt. Alleinige Eigentümer von Gerry Weber waren danach zunächst die Finanzinvestoren Robus Capital und Whitebox, die sich bereit erklärt hatten, dem Unternehmen zur Fortführung des Betriebs und zur Entschädigung der Gläubiger bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Robus und Whitebox halten auch nach dem Einstieg von J.P. Morgan 80 Prozent am Unternehmen.

Sanierung auf Schiene

Durch den Einstieg der Finanzinvestoren hat Gerry Weber mittlerweile wieder eine Zukunftsperspektive. Das Unternehmen rechnet damit, das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung noch in diesem Jahr beenden und die Sanierung außerhalb des Insolvenzverfahrens abschließen zu können. Gerry Weber mit immer noch mehr als 3.600 Arbeitsplätzen könne so in seinen Kernstrukturen erhalten bleiben, sagte Sachwalter Stefan Meyer kürzlich.

Kommentare