Gewinnschub bei Immobilienentwickler UBM im ersten Quartal

UBM lädt die Inhaber der UBM-Anleihe 2014 in eine neue ein
Der Nettogewinn konnte gegenüber der Vorjahresperiode von 6 auf 23 Mio. Euro fast vervierfacht werden.

Der börsennotierte Immobilienentwickler UBM hat heuer im ersten Quartal seinen Gewinn massiv ausgebaut. Unter dem Strich blieben 22,9 Mio. Euro, also fast viermal soviel wie in der Vorjahresperiode. Vor Steuern erhöhte sich das Ergebnis (EBT) von 7,9 auf 39,3 Mio. Euro. Durch Transaktionen seien "Wertaufhellungen laufender Immobilienprojekte" ausgelöst worden, erklärte das Unternehmen am Dienstag.

Dabei sei das Ergebnis insbesondere "von erheblich negativen Währungseffekten und einer hohen Steuerquote auch außergewöhnlich beeinflusst" worden. Noch nicht in den Zahlen abgebildet ist hingegen der Einfluss der Coronakrise - sowohl auf das Hotelbetriebsgeschäft als auch, im geringeren Ausmaß, durch Mietausfälle. Das würde erst im Jahresverlauf in der Gewinn- und Verlustrechnung sichtbar, betonte UBM-Chef Thomas Winkler.

Keine Prognose

Auch der Einfluss der Pandemie auf die Wertansätze in der Bilanz könne erst bei mehr Klarheit über die Parameter festgestellt werden. Wegen der Unsicherheit betreffend der wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 sei "aktuell keine konkrete Prognose für das Gesamtjahr 2020 möglich".

Der Gewinn je Aktie (EPS) hat sich im ersten Quartal von 0,55 auf 2,74 Euro verfünffacht. Die Dividende bleibt stabil bei 2,20 Euro je Anteilsschein.

Die Gesamtleistung stieg dank Vorab-Verkäufen um 20,5 Prozent auf 86,3 Mio. Euro. Dies sei vor allem auf den Baufortschritt bereits verkaufter Immobilienprojekte zurückzuführen. Den größten Beitrag hätten dabei das Mitte 2019 "forward" verkaufte Büroprojekt QBC 1&2 (Quartier Belvedere Central) in Wien sowie ein Hotel- und Wohnbauprojekt im ehemaligen Mainzer Zollhafen geleistet. Weiters kam es den Angaben zufolge zum Forward-Verkauf eines Wohnprojekts in Wien und eines Büroprojekts in Prag.

In der Gesamtleistung enthalten sind sowohl die Umsätze der vollkonsolidierten als auch der "at equity" konsolidierten Unternehmen sowie die Verkaufserlöse bei Share Deals (jeweils entsprechend der Höhe der Beteiligung von UBM). Die reinen Umsatzerlöse erhöhten sich 36 auf 41,3 Mio. Euro.

Die Eigenkapitalquote des Immobilienkonzerns mit Fokus auf Wohnen, Hotel und Büro verbesserte sich im Berichtszeitraum von 35,1 auf 35,9 Prozent. Das Eigenkapital vermehrte sich um 4,5 Prozent auf 483,3 Mio. Euro; die Nettoverschuldung weitete sich um 4,7 Prozent von 442,4 auf 463,2 Mio. Euro aus. Die liquiden Mittel verringerten sich um 12 Prozent auf 187 Mio. Euro.

Das sei "ein Wert, der uns auch durch eine längere Unsicherheitsphase durchtauchen lässt", meinte UBM-Finanzchef Patric Thate. "In der jetzigen Situation machen sich unsere umsichtige Finanzpolitik und die konsequente Risikominimierungsstrategie der letzten Jahre bezahlt."

Die UBM bereite sich auf alle Zukunftsszenarien vor und habe die aktuelle Development-Pipeline bereits klar priorisiert: Aktuell werden den Angaben zufolge keine neuen Akquisitionen getätigt, und Projekte gehen nur bei entsprechender Finanzierung und Investorennachfrage in Umsetzung.

Fokus Wohnraum

Der Fokus der Pipeline habe sich dabei klar zur Assetklasse Wohnen verschoben, die in der aktuellen Pipeline 50 Prozent ausmache. Büro sei mit den beiden Projekten QBC 1&2 in Wien und FAZ-Tower in Frankfurt mit knapp 20 Prozent in der Pipeline vertreten. Der Hotelanteil habe sich in einem ersten Schritt auf 30 Prozent verringert.

Im ersten Quartal seien auch durch die strategische Partnerschaft mit der Austrian Real Estate (ARE) wichtige Weichen gestellt worden. Sie bedeute für beide Seiten "eine absolute Win-Win-Situation". Die UBM beteiligt sich an einem der größten Stadtentwicklungsprojekte in Wien und die ARE am größten UBM-Projekt in München.

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