Gewinnausblick trotz Vollauslastung gekürzt
Am Mittwoch wurde voestalpine-Chef Wolfgang Eder bei der offiziellen Präsentation der Halbjahresergebnisse nicht müde, die Tags davor ad-hoc verkündete Gewinnwarnung seines Stahlkonzerns mit düsteren Konjunkturaussichten zu begründen.
Wegen dem „sehr schwierigen Marktumfeld“ habe man entschieden, die Gewinnprognose für das Gesamtjahr um 100 Millionen Euro zurückzuschrauben. Das operative Ergebnis (EBITDA) des Linzer Konzerns werde heuer demnach bei 1,4 Milliarden liegen.
"Um uns braucht sich niemand Sorgen zu machen." - W. Eder
Ein Umstand, den man durchaus als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen könnte. Dies wurde dann auch vom Voest-Chef im Laufe der Präsentation indirekt bestätigt: „Um uns braucht sich niemand Sorgen zu machen. Es geht uns nach wie vor relativ gut.“ Die Voest produziere auf Hochtouren, Eder sprach von „weitestgehender Vollauslastung“, der Verschuldungsgrad sei niedrig, die Investitionen wurden um ein Drittel auf 301 Millionen Euro gesteigert und auch in Forschung und Entwicklung floss zuletzt überproportional viel Geld.
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Im klassischen Stahlgeschäft habe man die Renditen sogar gesteigert, weil Preisrückgänge bei Rohstoffen nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden mussten. Die Voest blickt also doch nicht so tristen Zeiten entgegen – auch für die Belegschaft erfreulich. Kurzarbeit sei laut Eder derzeit kein Thema. „Ich denke, dass wir mit Urlaubsabbau, Gleitzeit und in Einzelfällen den Abbau von Leiharbeitern durchkommen werden.“ Keinen Kommentar wollte Eder dazu abgeben, ob die von Magna-Europa-Chef Apfalter vorgebrachte Idee eines eigenen Konzern-KV auch für die Voest interessant wäre. „So etwas diskutiere ich nicht in der Öffentlichkeit.“
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