Die Betriebe hätten inzwischen „damit leben gelernt“, sagt Bauinnungsmeister Robert Jägersberger im KURIER-Interview. Heißt: Man plant mit längeren Projektvorlaufzeiten angesichts von Lieferzeiten von bis zu zwölf Wochen, je nach Material. Je nach Material haben es die Preissteigerungen auch ziemlich in sich: Der Preisindex für Eisen und Stahl lag im Juni 2021 bei 169 Punkten, im Gesamtjahr 2020 bei 121,6.
Insgesamt seien die Gesamtbaukosten um sechs bis sieben Prozent gestiegen – im vergangenen halben Jahr, schätzt Jägersberger. Das hängt aber stark von den Materialien ab – für ein Holzhaus muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Individuelle Lösungen
Die Betriebe versuchen jedenfalls aktuell, gemeinsam mit Kundinnen und Kunden eine Lösung in den Verträgen zu finden, um Preisschwankungen so gut es geht abbilden zu können, sodass keine der beiden Seiten einen Nachteil hat. „Natürlich will ein Kunde am liebsten eine Fixpreisgarantie“, sagt Jägersberger. Aber: „Bei einem veränderlichen Preis wird der Materialpreisanteil entsprechend angepasst“ – was es für die Betriebe sehr viel einfacher macht, Projekte zu kalkulieren.
Dass die Preise auf ein Niveau von Ende 2020 zurückkehren, „dieser Hoffnung brauchen wir uns nicht hingeben“, sagt Jägersberger. Lediglich die Steigerung der Preise werde sich abflachen. Auswirkungen auf die Nachfrage hätten die gestiegenen Preise bisher nicht. Lediglich „das ein oder andere Projekt“ werde hintangestellt in der Hoffnung, dass die Kosten wieder sinken.
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