Kursfeuerwerk in Europa

Kursfeuerwerk in Europa
Anhaltender Trend nach oben bei Aktien, bei Anleihen ist mehr Risiko gefragt.

Wer in den vergangenen Wochen in Aktien investiert hat, konnte kaum etwas falsch machen. De facto sind alle wichtigen europäischen Indizes im Plus. Dazu beigetragen hat vor allem die Europäische Zentralbank, die ab März für 1,14 Billionen Euro Staatsanleihen kaufen wird. Die Maßnahme soll primär die Konjunktur stützen, die Gelder fließen aber auch in die Aktienmärkte.

Weniger gut lief es nur in der Schweiz (Zürich minus vier Prozent seit Jahresbeginn), wo das Aus der Franken-Euro-Bindung belastend wirkt. China und Brasilien sind ebenso leicht im Minus und auch die USA hinken mit nur geringen Zuwächsen hinterher. "In den USA ist schon sehr viel gelaufen, die Indizes gehen aber sicher noch weiter nach oben", sagt Sandra Grabenweger-Straka, bei Goldman Sachs Asset Management verantwortlich für den Fondsvertrieb in Österreich. Denn das Bruttoinlandsprodukt sollte heuer mehr als drei Prozent wachsen, was zu einem ersten Zinsanstieg im Herbst führen könnte. Ein Teil der zu veranlagenden Mittel sollte weiter in den USA erfolgen, allerdings mit Schwerpunkt auf Klein- und mittelgroße Unternehmen. "Diese leiden nicht so stark unter dem steigenden Dollar, da sie ihr Kerngeschäft in den USA haben und nicht von Exporten abhängig sind", sagt Straka.

Mangels einer breiten Bekanntheit vieler dieser Unternehmen rät sie Anlegern zu einem sogenannten US-Small- und Midcap-Fonds. Diese beinhalten eine breite Streuung von rund 400 bis 500 Titeln.

Schwerpunkt Europa

Der Schwerpunkt bei Aktien sollte heuer laut Straka aber in Europa liegen, wo die Titel "viel günstiger" seien. Für Griechenland glaubt sie an eine Lösung; generell würden die Wachstumsprognosen erhöht und der gesunkene Ölpreis und der leichtere Euro geben zusätzliche Impulse.

Russland schreibt sie trotz der Ukrainekrise und der schlechten Wirtschaftslage nicht ganz ab, auch in Indien und Japan sieht Straka Potenzial. Nach Branchen gebe es die besten Chancen bei Technologie-, zyklischen Konsum-Titeln und bei US-Financials (wegen höherer Margen bei einem Zinsanstieg).

Auf dem Anleihensektor müssen Investoren Straka zufolge mehr Risiko eingehen, um eine ansprechende Rendite zu erzielen. Bei Unternehmensanleihen sei der hochverzinsliche Bereich mit Renditen von rund fünf Prozent interessant, wobei hier das Risiko über einen Investmentfonds reduziert werden sollte. Die Wertentwicklung des Goldman Sachs Global High Yield Portfolio Fonds etwa betrug für Euro-Anleger dank der Dollarstärke in den vergangenen zwölf Monaten 23 Prozent. Interessant (über ein Fonds-Investment) seien auch Staatsanleihen aus Schwellenländern mit (sehr) guter Bonität, wie etwa Vietnam. Diese brächten rund sechs Prozent Rendite.

Kursfeuerwerk in Europa

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