Gaspreis liegt auf höchstem Stand seit zwei Jahren

Erdgas-Plattform im Meer mit Versorgungsschiff davor
Für Erdgas-Terminkontrakte steigt der Preis. Kalte Temperaturen in Nordwesteuropa werden ihn weiter erhöhen.

Zusammenfassung

  • Europäischer Erdgaspreis erreicht mit 58,00 Euro/MWh den höchsten Stand seit Februar 2023 aufgrund kalter Temperaturen in Nordwesteuropa.
  • Seit einigen Tagen ist ein beschleunigter Anstieg der Gaspreise um über 40 % zu verzeichnen.
  • Gasreserven in Deutschland sind unter 50 % gefallen. Im Februar 2024 lagen sie noch bei über 70 %.

Der Preis für europäisches Erdgas ist weiter im Höhenflug. Am Montag erreichte er mit der Aussicht auf weiter niedrige Temperaturen den höchsten Stand seit zwei Jahren. Der richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat wurde zum Auftakt an der Börse in Amsterdam zu 58,00 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Das ist der höchste Stand seit Februar 2023. Auf der in Wien ansässigen Gasbörse Central European Gas Hub (CEGH) ist im Futures-Markt ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen.

Beschleunigter Ansteig seit ein paar Tagen

Seit Mitte Dezember geht es mit dem Preis tendenziell nach oben, wobei sich der Anstieg in den vergangenen Handelstagen beschleunigt hat. In dieser Zeit verteuerte sich der Rohstoff um mehr als 40 Prozent. Am Markt wurde weiterhin auf Wetterprognosen verwiesen. Demnach dürften die Temperaturen in den kommenden Tagen in Nordwesteuropa sinken, was den Heizbedarf wahrscheinlich erhöhen dürfte.

Reserven schwinden

Ein höherer Heizbedarf könnte die Entnahme von Vorräten beschleunigen. Seit Beginn des Jahres geht es mit den Gasreserven kontinuierlich nach unten. Wie aus jüngsten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, ist der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland in der vergangenen Woche unter 50 Prozent gefallen. Zu Beginn des Jahres waren die deutschen Speicher noch zu knapp 80 Prozent gefüllt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte der Füllstand Anfang Februar etwa 72 Prozent betragen.

Trotz des jüngsten Anstiegs liegt der Preis für europäisches Erdgas immer noch deutlich unter dem Niveau, das er in der Frühphase des Ukraine-Kriegs erreicht hatte. Im Sommer 2022 waren die Notierungen zeitweise auf deutlich mehr als 300 Euro gestiegen.

Kommentare