Für Zinsen geht ein Viertel der Einnahmen drauf

Für Zinsen geht ein Viertel der Einnahmen drauf
Die Asfinag erziellte im Vorjahr einen Überschuss von 471 Millionen Euro.

Auch nach gut zwei Jahren scheidet die Rettungsgasse noch die Geister. "Wir sind mit unserer Infokampagne sehr zufrieden", sagte Klaus Schierhackl, Vorstand der staatlichen Autobahngesellschaft (Asfinag), am Montag bei der Bilanzpräsentation. Die Autofahrer wüssten, wie sie zu bilden ist: "Großteils funktioniert sie, vor allem in den Ballungsräumen." Hörbares Raunen der Zuhörer signalisiert Widerspruch. Ja, es gebe noch Probleme, räumt Schierhackl ein – dort, wo viele Zu- und Abfahrten sind. Insidern zufolge sollen auffällig oft die Fahrer großer Autos die Rettungsgasse als freies Geleit durch den Stau missbrauchen.

260 Mio. Euro für Staat

Für Zinsen geht ein Viertel der Einnahmen drauf
Klare Verbesserungen sieht die Asfinag bei ihren Geschäftszahlen für 2013. Sie erzielte 471 Millionen Euro Überschuss, wovon sie 100 Millionen Euro als Dividende an den Bund ablieferte. Dazu flossen noch 158 Millionen Euro an Körperschaftssteuer und einige Millionen an Haftungsentgelt für die Bundesgarantien der Asfinag-Anleihen in den Staatssäckel. Wie viel die Asfinag heuer zur Budgetsanierung beisteuern muss, darüber wollten die Vorstände Klaus Schierhackl und Alois Schedl nicht spekulieren: "Das ist allein die Entscheidung des Eigentümers." Zum Vergleich: In den Straßenbau und die Sanierung flossen im Vorjahr 730 Millionen Euro. Für Zinsen gingen 400 Millionen Euro drauf – das niedrige Zinsniveau werde sich erst in den nächsten Jahren positiv auswirken.

In den letzten drei Jahren konnte die Asfinag ihren Schuldenberg um 220 Millionen abtragen. Bleiben immer noch stolze 11,5 Milliarden Euro – die bis 2019 auf 12 Milliarden ansteigen dürften. Nach 22 Jahren wäre die Asfinag schuldenfrei, wenn sie den Neubau komplett einstellt. Diese Kennziffer lag 2009 klar über 30 Jahren, betonen die Asfinag-Chefs.

Für 2014 erkennen sie ein Anspringen der Wirtschaft: Das Verkehrsaufkommen der Busse und Lkw stieg im ersten Quartal um sieben Prozent. Das ist freilich nicht allein der Konjunktur geschuldet – der winterlose Jahresbeginn und einige Bahnsperren machten sich hier ebenfalls bemerkbar.

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