Für PET-Flaschen könnte demnächst Pfand fällig sein

Für PET-Flaschen könnte demnächst Pfand fällig sein
Laut EU muss Österreich mehr Plastikflaschen sammeln, am Dienstag startet dazu ein "Runder Tisch".

Am Dienstag um 11.30 Uhr treffen sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) mit Vertretern der Entsorger, Politik, des Handels und Experten. „Diskutiert werden Möglichkeiten zur Vermeidung von Plastikmüll und zur Erreichung der EU-Plastiksammelziele“, heißt es in der Einladung.

Pfandsystem

Dahinter steckt ein heißes Thema: Die mögliche Einführung eines Einwegpfandsystems für PET-Flaschen. Hintergrund ist eine EU-Richtlinie. Europaweit muss bis 2030 mehr Müll recycelt werden. In Österreich wird zu wenig Kunststoff gesammelt. Bei den Plastikflaschen werden derzeit 70 bis 76 Prozent zur Wiederverwertung den Sammelsystemen zugeführt. 90 Prozent müssen es in neun Jahren sein. Die Idee: Konsumenten, die einen Pfand auf Plastikflaschen für etwa Mineralwasser entrichten müssen, sind eher bereits, diese wieder zurückzutragen.

Kreislaufwirtschaft

Sigi Menz, Sprecher der Getränkeindustrie, glaubt, dass das auch ohne Einwegpfand geht. „Wir haben in der Kreislaufwirtschaft ein funktionierendes System. Mit etwas Anstrengung kann man die EU-Ziele im bestehenden System erreichen. An dem sollten wir arbeiten.“ Laut Menz sind zudem im ländlichen Raum die Sammelquoten ohnedies schon höher. „Wir müssen die Quoten nur im urbanen Raum optimieren.“ Was Menz stört: „Die PET-Flschen sind nur ein Detail. Sie machen nur einen geringen Anteil an der gesamten Menge Kunststoff aus, die verstärkt gesammelt werden muss.“

90.000 Tonnen

Bei der Altstoff Recycling Austria hat man dazu eine Berechnung angestellt: 90.000 Tonnen Steigerung im Bereich des Recyclings von Kunststoffverpackungen – und die EU-Ziele wären erreicht. Die PET-Flaschen machen neun Prozent dieser Steigerung aus. Dazu, so Menz, seien viele Fragen zu klären. „Wo sollen die Rückgabeautomaten stehen? Innerhalb des Geschäftes oder nicht? Wie erfolgt die Rückerstattung des Pfandbetrags? Wer holt die Flaschen ab? Wer verarbeitet sie und wer kauft das verarbeitete Material dann?“

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