Für Luxusstrümpfe viel zu kalt: Verlustjahr für Wolford
Zumindest aus Aktionärssicht ist Wolford derzeit nicht gerade sexy: Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/’13 schreibt der Vorarlberger Strumpf- und Wäschehersteller einen Verlust von 2,76 Millionen Euro, nach einem Gewinn in Höhe von 1,26 Millionen Euro im Vorjahr. Die Dividende ist damit gestrichen. „Man kann nur etwas verteilen, wenn man auch etwas erwirtschaftet hat“, sagt Finanzvorstand Thomas Melzer.
Ein positives Ergebnis sei aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht gelungen: Schlechte Konsumlaune in Krisenländern, höhere Mieten und Werbeaufwände, hohe Anlaufkosten beim Start in China, die Vernichtung von Altware oder die Schließung von Geschäften. Selbst der lange Winter habe dem Strumpfhersteller geschadet. „Wir sind vor allem in Einkaufsstraßen, die bei nasskaltem Wetter wie leergefegt sind. Deswegen ist die Frequenz in den eigenen Shops wetterbedingt speziell im vierten Quartal gesunken“, erklärt Produktionsvorstand Axel Dreher.
Unterm Strich konnte auch das Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 156,5 Millionen Euro die Bilanz nicht mehr retten. Heuer strebt Vorstandchef Holger Dahmen dennoch wieder schwarze Zahlen an – auch durch die Schließung unrentabler Standorte. Trotz der Verluste sei die weltweite Expansion aber „alternativlos“.
Strumpf ist Trumpf
Wolford macht 53 Prozent seines Umsatzes mit Legwear, also vor allem hochpreisigen Strumpfhosen. In diesem Premiumsegment konkurriert das Unternehmen vor allem mit der Marke Fogal, aber auch Falke spielt – wenn auch eher im Mittelpreissegment – als Konkurrent eine Rolle. Ein knappes Drittel des Geschäfts kommt aus der Damenoberbekleidung, drittwichtigstes Standbein ist das Wäschegeschäft (zwölf Prozent).
Wolford zählt 1606 Beschäftigte, davon 830 in Österreich. Produziert wird in Werken in Vorarlberg und Slowenien (553 bzw. 196 Vollzeitbeschäftigte). 40 Prozent der Unternehmensanteile sind über Stiftungen in Händen der Familie Wilhelm.
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