Frühstart für den Weihnachtseinkauf
Ein künstlicher Adventsamstag soll dem heimischen Handel heuer ein schönes Christkindl bescheren. Schon in vier Tagen, am 24. November, wird offiziell das Weihnachtsgeschäft eingeläutet. Weil der Feiertag 8. Dezember heuer ohnehin auf einen Samstag fällt, hat sich die Branche kurzerhand Ersatz in Form eines vorverlegten zusätzlichen Einkaufssamstags ausgedacht.
„Vor allem für Schmuck-, Uhren-, und Spielwarengeschäfte ist Weihnachten sehr wichtig“, begründet die Obfrau der Sparte Handel, Bettina Lorentschitsch. Diese Branchen erwirtschaften in der Weihnachtszeit jeweils etwa zwölf Prozent ihres gesamten Jahresumsatzes.
Die Erwartungen sind hoch, die Kauflust scheinbar ungebremst. 370 Euro werden die Österreicher heuer im Durchschnitt für Weihnachtsgeschenke ausgeben, geht aus einer Umfrage der Karmasin Motivforschung im Auftrag von Shoppingcenter-Betreiber Unibail Rodamco hervor, 500 Personen über 14 Jahren wurden dazu online befragt. Das Ergebnis: Männer lassen sich den 24. Dezember heuer mehr kosten als Frauen, sie geben durchschnittlich 422 Euro aus, Frauen 313 Euro. 40 Prozent der Befragten geben an, unter anderem online einzukaufen. In traditionellen Fachgeschäften kaufen vermehrt Personen über 50 ein, während es Jüngere in Einkaufszentren zieht.
Auf Platz 1 der Weihnachtsgeschenke stehen – wenig überraschend – Gutscheine. „Auch Geldgeschenke unter dem Christbaum sind im Vormarsch“, sagt Markus Pichler, Chef von Unibail Rodamco, der die Shopping City Süd (SCS) und das Donauzentrum managt. Bücher und Spielwaren stehen traditionell ganz oben auf der Einkaufsliste, gefolgt von Kleidung und Kosmetik.
In einem Punkt klaffen Geschenks- und Wunschliste besonders auseinander: 25 Prozent der Befragten wünschen sich Selbstgemachtes – nur 16 Prozent wollen selbst Gebasteltes verschenken. Überraschend: Handys oder Smartphones rangieren bei den über 14-Jährigen auf den hinteren Rängen.
Optimismus
Pichler erwartet für das Weihnachtsgeschäft in SCS und Donauzentrum heuer ein Plus von drei bis vier Prozent: „Unsere Händler setzen im Dezember fast doppelt so viel um wie sonst.“ Dennoch dürfe das nicht darüber hinweg täuschen, dass der Handel in einer schwierigen Situation sei. Der Verdrängungswettbewerb sei groß, das Onlinegeschäft werde sich in einigen Jahren bei 25 bis 30 Prozent einpendeln. Die Zukunft des Einzelhandels sieht er im „Zauberwort Multichannel“: Also etwa Schuhe online bestellen und im Geschäft anprobieren.
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