„Frauen verdienen zu recht weniger als Männer“

ARCHIV - Lehramt-Studenten verfolgen am 07.11.2012 eine Vorlesung "Einführung in die Schulpädagogik" im Audimax der Universität Hildesheim (Niedersachsen). Einklagen von Studienplätzen hat in Niedersachsen kaum noch Erfolg. Foto: Julian Stratenschulte dpa (zu lni: "Einklagen von Studienplätzen hat in Niedersachsen kaum noch Erfolg" vom 13.07.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wirtschaftswissenschafter Michael Hörl über Mythen zum Equal Pay Day

Am Dienstag war Equal Pay Day. Das ist jener Tag, bis zu dem Frauen in das Jahr 2015 hinein weiterarbeiten müssen, damit sie so viel verdient haben wie die Männer Ende 2014. Während Frauenorganisationen diesen Tag zum Anlass nahmen, gegen Ungerechtigkeiten bei der Bezahlung zwischen Mann und Frau aufzutreten, geht Michael Hörl den entgegengesetzten Weg. Der streitbare Salzburger Wirtschaftswissenschafter spricht in einer Aussendung von “erfundenen Verschwörungen zum Equal Pay Day“.

Annahme seiner Behauptung ist folgende: Um auf die behauptete Unterbezahlung von 26 Prozent etwa bei Akademikerinnen zu kommen, begnügt man sich, einfach das Durchschnittsgehalt aller weiblichen mit dem aller männlichen Uni-Absolventen zu vergleichen. Das Ignorieren der unterschiedlichen Studienwahl ist laut Hörl aber ein Fehler. So liegt der Frauenanteil bei einigen Studienrichtungen bei rund 90 Prozent (etwa Kulturwissenschaften), während Betriebswirtschaftslehre nur 45 Prozent als Studienfach wählen. Allein daraus würden sich Einkommensunterschiede ergeben.

Doch es gibt auch bei gleichen Studien Unterschiede in der Entlohnung. Hörl erklärt dies damit, dass Betriebswirtinnen „das windgeschützte, sicherere - aber schlechter bezahlte - Marketing vorziehen“. Männliche Betriebswirte hingegen würden an die Wettbewerbs-Front drängen - in den testosterongetränkten Verkauf. Dort gebe es nur ein geringes Fixum - aber bei Erfolg sehr hohe Provisionen. „Beides, geschätzte „Professional Business Women“, Sicherheit UND viel Geld – das geht halt leider nicht“, sagt Hörl.

Auch Arbeiterinnen würden zu Recht um 30 Prozent weniger entlohnt werden. Denn die von Frauen präferierten Dienstleistungen seien meist weniger produktiv. „Der männliche Schweißer erwirtschaftet bis zu 700.000 Euro Umsatz, die weibliche Frisörin gerademal ein Zehntel“, rechnet Hörl vor.

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