Frauen im Vorstand verdienen im Schnitt mehr als Männer
Eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY zufolge sind Frauen in Topetagen deutscher Unternehmen zwar in der Minderheit, liegen beim Gehalt aber weiter vorn. „Der Frauenanteil in den Vorstandsgremien wächst nur langsam.
Aber zumindest liegen Frauen in der Vergütung vorn“, analysiet Jens Massmann, Partner bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY im Handelsblatt. Der Gehaltsvorsprung der Top-Managerinnen schrumpfte aber im Vorjahr etwas, weil die Vergütungen der Männer stärker gestiegen sind als die der Frauen.
Im Schnitt 348.000 Euro mehr für Frauen im Vorstand
EY zufolge kassierten Frauen in der Top-Etage der 160 im deutschen Aktienindex DAX notierten Unternehmen im vergangenen Jahr im Schnitt gut 2,4 Millionen Euro und damit 348.000 Euro mehr als ihre männlichen Vorstandskollegen. Ein Jahr zuvor hatten weibliche Führungskräfte durchschnittlich sogar noch 421.000 Euro mehr verdient.
Hochqualifizierte Top-Managerinnen haben Massmann zufolge weiterhin eine sehr gute Verhandlungsposition. Da geeignete Kandidatinnen knapp seien, erhöhe sich ihr Marktwert und damit auch ihre Vergütung.
Bei den Vorstandsvorsitzenden erübrigt sich der Geschlechtervergleich, da es kaum Frauen in diesen Positionen gibt. Unter den DAX-Unternehmen wird lediglich der Chemiekonzern Merck mit Bélen Garijo von einer Frau geführt. Sie verdiente im Jahr 2021 mit sechs Millionen Euro deutlich mehr als der Durchschnitt.
Gehaltsschere 18 Prozent
Generell verdienten Frauen in Deutschland im Vorjahr im Schnitt 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Der Großteil des Unterschieds hat allerdings strukturelle Gründe: Frauen arbeiten zum Beispiel häufiger als Männer in Branchen und Berufen, in denen schlechter bezahlt wird und in denen sie seltener Führungspositionen erreichen. Außerdem haben Frauen häufiger als Männer Teilzeitstellen oder Minijobs.
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