Frankreich erholt sich und will weiter sparen

Aus Paris werden gute Zahlen gemeldet.
Es geht bergauf: Leichtes Wachstum nach der Rezession.

Frankreich hat sich während der Krise in Brüssel den Status eines Sorgenkinds erworben. Nicht, dass ein Rettungspaket griechischen Ausmaßes im Raum stünde. Doch von der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone erhofft man sich eben doch Zugkraft – und nicht schlechte Zahlen in Serie.

Jetzt gibt es erste Anzeichen, dass Frankreich sich erholen dürfte: Nach Monaten der Rezession hat die Wirtschaft im zweiten Quartal 2013 ein spürbares Wachstum erreicht. Von April bis Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Quartal davor um 0,5 Prozent. Für das erste Quartal wurde das Ergebnis leicht korrigiert: Statt der angenommen 0,2 sank das BIP nur um 0,1 Prozent.

Erstmals seit mehr als zwei Jahren sinkt auch die Arbeitslosigkeit: Nach dem Rekordwert von 3,28 Millionen Erwerbslosen im Juli ist diese Zahl im August laut Arbeitsministerium um 50.000 gesunken.

Positives Echo erhält Paris auch für seinen Budgetentwurf für das kommende Jahr, den Finanzminister Moscovici am Donnerstag in Brüssel abgab. EU-Währungskommissar Olli Rehn lobt die „bedeutenden Anstrengungen“: „Frankreich ist Verpflichtungen eingegangen und hält diese ein.“

2014 will die Regierung von François Hollande 15 Milliarden Euro einsparen und dabei die Bürger stärker zur Kasse bitten, während Unternehmen entlastet werden sollen. Das Defizit soll 2014 auf 3,6 Prozent des BIP sinken und 2015 dann wieder unter der EU-Obergrenze von drei Prozent liegen. Im Sommer hat Paris wegen der Krise zwei zusätzliche Jahre – bis 2015 – Zeit erhalten, um wieder unter die Defizitgrenze zu kommen.

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