Fortuna ist Casinos Austria wieder hold

Casinos-Chef Stoss kann sich über eine Rekordbilanz freuen
Rekordergebnis. Konzern rüstet im Inland auf / Vertrag von Chef Karl Stoss bis 2017 verlängert.

Nach mageren Jahren und einer Pechsträhne im Ausland kann Karl Stoss, General des teilstaatlichen heimischen Glücksspielkonzerns Casinos Austria, mit erfreulichen Nachrichten aufwarten. Die knapp 7000 Mitarbeiter große Gruppe steuert für 2015 ein operatives Ergebnis von 92 Millionen Euro an, das beste Betriebsergebnis seit Bestehen. Der Konzernumsatz wird leicht über dem Rekordwert des Vorjahres von 3,62 Milliarden Euro liegen.

Außer den Automatensalons winwin (an einen gemeinsamen Server angebundene Slotmaschinen mit Lotto-Konzession) spielen alle Bereiche Gewinne ein.

20 Prozent mehr Umsatz

In die zwölf österreichischen Casinos wurden mehr als 50 Millionen Euro investiert. Stoss erwartet im Inland erstmals einen Umsatz über 300 Millionen Euro, das entspricht einem Plus von 20 Prozent. Die Zahl der Besuche stieg um 8,5 Prozent auf mehr als 2,7 Millionen. Erstmals zählten die Casinos mehr Besucher aus dem Ausland als inländische Gäste.

Den Rückgang der russischen Besucher gleichen Gambler aus Asien, vor allem aus China und dem Mittleren Osten, aus. Dem Casino Bregenz, nach dem Standort in der Wiener Kärntner Straße der profitabelste Spieltempel, kommt die Stärke des Schweizer Franken zugute. Mit Jahresbeginn 2016 sperrt das neue Casino in Zell am See auf und ersetzt Gastein. Das Wiener Casino (600.000 Besuche) wiederum profitiert vom Verbot des Automatenspiels.

Von Jänner bis Oktober 2015 wurden in ganz Österreich 1935 illegale Slotmaschinen beschlagnahmt, berichtet Stoss. Etliche Betreiber scheren sich nicht um das Verbot und sperren ihre Automatensalons unmittelbar nach dem Besuch der Finanzpolizei wieder auf.

Auslandstochter saniert

Die Sanierung der Auslandstochter CAI ist Stoss gelungen: "Alle Operations sind positiv." International werde man künftig "den Fokus auf Managementverträge legen statt auf Eigentum".

Die Cash-Cow Lotterien fährt heuer voraussichtlich mehr als drei Umsatzmilliarden ein. Das Lotto ist sowohl für die heimische Novomatic als auch für das tschechische Bieterkonsortium, die um die Mehrheit an der Casinos-Gruppe rittern, das attraktivste Asset. UNIQA, Leipnik Lundenburger und die MTB-Stiftung haben ihre Casinos-Anteile bereits an Novomatic verkauft. Noch ist offen, ob die Tschechen, die 11,3 Prozent an den Casinos erstanden haben, vor Gericht ziehen und ein Vorkaufsrecht einklagen.

Stoss rechnet damit, dass der Eigentümerwechsel "mit etwas Glück" bis 2016 fixiert ist. Einem Einstieg neuer Aktionäre müssen zahlreiche Gaming-Kommissionen in jenen Ländern, wo die CAI präsent ist, zustimmen.

Der Aufsichtsrat verlängerte die Vorstandsverträge von Stoss und Dietmar Hoscher, die 2016 auslaufen, vorläufig bis Ende 2017. Bei den Kosten fährt Stoss einen strikten Sparkurs. Die Zahl der Lotto-Jobs wurde durch das Nicht-Nachbesetzen von Abgängen um 40 Arbeitsplätze auf 530 reduziert.

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