Firmen sollten Bonität auch von Alt-Kunden prüfen
Wenn ein Kunde in die Pleite schlittert, gibt es für Klein- und Mittelbetriebe meist ein böses Erwachen. Vor allem dann, wenn es ein wesentlicher, langjähriger Kunde ist, der seine Rechnung nicht bezahlt hat.
Ein Beispiel: Zahlt ein Kunde eine Rechnung in Höhe von 10.000 Euro nicht, muss das betroffene Unternehmen bei einer Umsatzrendite von vier Prozent rund 250.000 Mehrumsatz erwirtschaften, um den Verlust abzudecken.
"Wenn man von wenigen Großkunden abhängig ist, kann ein Forderungsverlust existenzbedrohend sein", sagt Gerhard Weinhofer von Creditreform.
Außerdem sollten Unternehmer "dem gesunden Hausverstand folgen und möglichst viele Anzahlungen verlangen und Teilrechnungen legen". So rät Bornett vor allem Baufirmen, dass sie schon bei Auftragserteilung 30 bis 40 Prozent Anzahlung einfordern. Denn: Der heimische Bau ist am stärksten von Forderungsverlusten betroffen.
20 Prozent Ausfall
"Mehr als 20 Prozent der Baufirmen erhielten im Frühjahr 2015 für die von ihnen erbrachten Leistungen kein Geld, das ist eine Verdoppelung zum Vorjahr", sagt Creditreform-Experte Weinhofer. Die Zahlungsverweigerung wird oft mit angeblichen Baumängeln begründet. Dieser Missstand erklärt die vielen Konkurse am Bau. 470 Baufirmen gingen heuer schon pleite.
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