Rund 3000 Baumax-Jobs gerettet

Ohne Käufer Supernova und OBI würden womöglich mehr als 3674 baumax-Mitarbeiter in Kürze ihren Arbeitsplatz verlieren.
Hornbach übernimmt die Filiale in Innsbruck mit 60 Mitarbeitern. Ein Wackelkandidat ist der Standort Baden.

Die Filetierung der maroden Baumarkt-Kette und der Verkauf der 65 österreichischen Standorte läuft erfolgreicher als Branchenkenner je erwartet hätten. Im Großen und Ganzen sind fast alle Standorte mittlerweile verkauft beziehungsweise werden einer neuen Nutzung zugeführt. Jetzt wird auch der baumax-Standort in Innsbruck an den Mann gebracht.

Laut gut informierten Quellen hat baumax das Mietrecht für die 8000 Quadratmeter große Filiale in der Tiroler Landeshauptstadt an die Heimwerker-Kette Hornbach weitergegeben. Hornbach übernimmt auch jene rund 60 baumax-Mitarbeiter, die in der Innsbrucker Filiale tätig sind. Hornbach bestätigt derzeit dem KURIER nur, das starke Interesse an dem Standort. Die Verhandlungen seien aber bereits in den Endzügen.

Unter dem Strich dürften etwa 3000 der rund 3500 baumax-Arbeitsplätze gerettet werden. Etwa 450 bis 500 Jobs sollen am Ende des Tages der Zerschlagung zum Opfer fallen, davon etwa 200 in den Klosterneuburger baumax-Zentrale und an die 250 bis 300 Jobs in Standorten, die geschlossen oder zu Fachmarktzentren umgebaut werden. Wie der KURIER berichtete, wurden aus reiner Vorsicht insgesamt 1100 baumax-Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice AMS zur Kündigung angmeldet.

Der Stand der Dinge ist derzeit: Obi wird 49 baumax-Filialen unter der eigenen Marke weiterführen und wird zumindest 2800 baumax-Dienstnehmer weiter beschäftigen; der Mitbewerber Hagebau übernimmt sieben Standorte mit 350 baumax-Mitarbeitern, zwei baumax-Filialen, jene in Spittal an der Drau und in Wien-Stadlau, werden zu Fachmarktzentren umgebaut, drei Standorte (Wien-Inzersdorf, St.Pölten-Süd, Leoben) werden vorerst vom Grazer Immobilienentwickler Supernova für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen zur Verfügung gestellt. Ein Standort im Land Salzburg ging an das Raiffeisen-Lagerhaus, eine Filiale steht derzeit leer und die Fortführung des Standortes Baden wackelt noch.

Laut Insidern soll sich das baumax-Management um Finanzchef Michael Seidel ganz ordentlich ins Zeug gelegt haben, um den Abverkauf bzw. die Abwicklung der Standorte sozialverträglich zu gestalten und möglichst viele Arbeitsplätze zu retten.

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