Aufruf zum großen Bankenkehraus in Osteuropa
Allmählich verlieren die großen Finanzinstitutionen die Geduld. Die Banken müssten endlich die faulen Kredite in Osteuropa abschreiben, fordert Piroska Nagy, Ökonomin der europäischen Entwicklungsbank EBRD: "Sonst kommen die Kreditvergabe und das Wachstum nie in Gang." Mit acht oder neun Prozent ausfallsgefährdeten Krediten komme man zurande. Anders sei das bei Ländern, wo jeder fünfte Kredit nicht mehr bedient werden kann, sagte Nagy am Rande der EBRD-Tagung in Warschau zum KURIER. Besonders dramatisch sei die Lage am Balkan. Zum Vergleich: In der Ukraine wackeln 38 Prozent der Ausleihungen, in Albanien 24 Prozent, in Slowenien, Rumänien und Serbien 21 bis 22 Prozent.
Plafond erreicht
Eine Raiffeisen-Studie zeigt: Die Banken hielten ihr Engagement im Summe stabil, es wurde aber verlagert: Polen und Tschechien stehen auf der Gewinnerseite, dafür wurde das Risiko in der Ukraine seit 2007 um 40 Prozent zurückgefahren. Auch in Russland standen ausländische Institute seit Jahren eher auf der Bremse. "Das macht sich jetzt bezahlt", sagt Deuber. Falls die Krise nicht eskaliert, erwartet er in Russland weiterhin Gewinne. In der Ukraine müsse sich der Sektor auf zwei Verlustjahre gefasst machen.
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