Fast-Food-Ketten: Zäher Kampf ums schnelle Essen

Fast-Food-Ketten: Zäher Kampf ums schnelle Essen
Die Anbieter werden mehr, der Appetit wird allerdings nicht überall größer.

Als nach dem WM-Finale Mitte Juli die letzten Fußballprofis ihre Leiberln auszogen, hoffte McDonald’s noch als einer der Sponsoren des Turniers, weitere Umsatztore mit seinen Laberln zu erzielen. Daraus wurde allerdings ein Fehlpass. Für Juli musste die weltweit größte Fast-Food-Kette ein Umsatzminus von 2,5 Prozent melden – der schlechteste Monatswert seit zehn Jahren. Im Gesamtjahr könnte der Umsatz zum ersten Mal seit 2002 sinken. Der Gammelfleisch-Skandal bei einem Zulieferer in China und die verschärfte Konkurrenz machen es dem Burger-Riesen schwer. Bergab geht es für McDonald’s in vielen Regionen. In Europa gab es im Sommer allerdings noch ein kleines Plus.

In Österreich kann sich McDonald’s nicht beschweren. Die Systemgastronomie hat einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro im Jahr. Fast die Hälfte wird vom Fast-Food-Sektor beigetragen, den McDonald’s klar dominiert. Mit 157 Millionen Gästen machte der "größte Gastgeber Österreichs" letztes Jahr einen Umsatz von 560 Millionen Euro (plus 2,2 Prozent). Seit Beginn der Fußball-WM kommt zu den 190 Restaurants noch ein probeweiser Lieferservice in Wien. Nachfrage und Reaktionen lassen McDonald’s bereits über eine Erweiterung in andere Landeshauptstädte nachdenken.

Sandwiches

Der gemessen an der Anzahl der Filialen größte Fast-Food-Anbieter weltweit, Subway, tut sich in Österreich nach wie vor schwer. Vom 2010 ausgegebenen Ziel, McDonald’s einzuholen, ist das Unternehmen weit entfernt – derzeit sind 21 Filialen aktiv. Es gebe aber 16 offene Lizenzen, die in absehbarer Zukunft zu Neueröffnungen führen sollen. Geschäftszahlen werden von Subway nicht kommuniziert. "Der Großteil der bestehenden Franchiseunternehmer ist aber dabei, mit uns zu wachsen und weitere Lizenzen zu erwerben. Wir werten das als gutes Zeichen", sagt Subway-Sprecherin Julia Nuener.

Am von US-Unternehmen dominierten Systemgastronomie-Markt behauptet sich seit Jahren auch die deutsche Kette Nordsee. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Filialen in Österreich allerdings von 40 auf 36 zurückgegangen. Begründet wird der Schwund vorwiegend mit ausgelaufenen Mieten. Nordsee visiert in näherer Zukunft wieder 40 Restaurants an. "Wir streben ein selektives Wachstum an. Künftige und bestehende Franchisepartner können jederzeit zu uns kommen." Derzeit hält der Jahresumsatz bei konstant 40,2 Mio. Euro.

Mit Dunkin’ Donuts will sich in den kommenden Jahren eine weitere US-Kette am heimischen Markt etablieren. 20 bis 25 Filialen strebt das Unternehmen für den Beginn an. Dafür werden noch Franchisenehmer gesucht – Interesse sei ausreichend vorhanden, heißt es von Unternehmensseite.

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