Fahrradhersteller Woom holt Investoren und Geld für Expansion

Fahrradhersteller Woom holt Investoren und Geld für Expansion
Der Klosterneuburger Kinderfahrradhersteller Woom holt sich Investoren und Kapital für die Expansion: "Wir gehen in die Offensive". Produziert wird künftig in Asien und Europa.

Es ist die klassische Garagengeschichte, wie sie besser nicht erzählt werden kann: Die beiden Papas Markus Ihlenfeld und Christian Bezdeka konstruieren in ihrer Garage das perfekte Fahrrad für ihre Kinder. Immer mehr Menschen im Umfeld wollen ebendieses Kinderfahrrad haben - daraus wird innerhalb weniger Jahre ein mittelständisches Unternehmen mit 100 Mitarbeitern und zuletzt 142.000 verkauften Rädern 2019. 2020 wird zum besten Jahr der Firmengeschichte. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.

 

 

Fahrradhersteller Woom holt Investoren und Geld für Expansion

Jetzt will das Unternehmen mit Sitz in Klosterneuburg bei Wien mit einer Investorengruppe allen Konkurrenten davonradeln: Sie geben 33 Prozent ihrer Firmenanteile ab. 27 Prozent übernimmt die Bregal, die Beteiligungsgesellschaft der Unternehmerfamilie Brenninkmeyer, zu ihr gehört das Textilunternehmen C&A. Die restlichen 6 Prozent übernehmen Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, Unternehmer Stefan Kalteis und drei Deutsche Investoren, nämlich Alexander Kudlich, Ludwig Ensthaler, Florian Leibert. Entgegen ersten Berichten wird die Produktion nicht aus Asien abgezogen, vielmehr wird eine zusätzliche Produktion in Polen aufgezogen.

Beim Einstieg der Investoren handle es sich um eine Minderheitsbeteiligung. Die beiden Firmengründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka behalten weiterhin die Mehrheit des Unternehmens, Guido Dohm ist seit Sommer in der Geschäftsführung von Woom und betreibt die Expansion weiter. Mit welcher Summe die Investoren eingestiegen sind, darüber will man bei Woom nicht sprechen. "Wir können nicht schon am ersten Tag vertragsbrüchig werden und über dieses Geheimnis reden", scherzt Eigentümer Ihlenfeld. 

Die Kapitalrunde wurde vor etwa einem Jahr in die Wege geleitet. "Wir haben erkannt, dass wir einen Schritt weiter gehen müssen - in der Produktion, bei den Produkten, im Service", so die beiden Gründer. Auch die hohe Nachfrage von 2020 und die Lieferschwierigkeiten des heurigen Jahres spielen hier eine Rolle. Das Wachstum von 60 Prozent heuer „hat uns auf dem falschen Fuß erwischt“, gesteht Ihlenfeld ein. 2020 werden rund 230.000 Räder verkauft werden, so die Prognose.

Mit den Partnern soll nun die Produktion der Fahrräder auch in Europa aufgebaut werden. "Schon Anfang Dezember werden wir die Produktion in Polen starten", erklärt Geschäftsführer Guido Dohm.  Bisher ließ woom wie die Fahrräder in Asien, genauer gesagt in Kambodscha, fertigen - das wird auch weiterhin beibehalten. "Ein Drittel der Gesamtproduktionsmenge soll künftig aus Polen kommen, vor allem für den europäischen Markt. Das heißt, wir verschiffen unsere Räder nicht mehr über die Weltmeere, sondern produzieren am Kontinent", sagt Dohm. 

 

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