Facebook: Kaum Freunde an der Börse

Mark Zuckerberg, Facebook's co-founder and chief executive during a Facebook press event to introduce 'Home' a Facebook app suite that integrates with Android, in Menlo Park, California, April 4, 2013. REUTERS/Robert Galbraith (UNITED STATES - Tags: BUSINESS SCIENCE TECHNOLOGY TELECOMS TPX IMAGES OF THE DAY)
Ein Jahr nach dem Flop ist die Aktie des Sozialen Netzwerks noch immer angeschlagen.

Freitag, 18. Mai 2012, 17 Uhr MESZ. An der Technologiebörse Nasdaq in New York sollte jetzt der mit Hochspannung erwartete erste Börsenkurs des sozialen Netzwerks Facebook auftauchen. Doch nichts geschieht. Erst eine halbe Stunde später startet der Aktienhandel. Auch danach gibt es massive Probleme.

Wer vom Facebook-Börsengang profitierte, sehen Sie hier.

Der Facebook-Börsengang vor exakt einem Jahr geriet zu einem Riesenflop. Die Software der Börse hielt dem Ansturm der Investoren einfach nicht stand. „Das war nicht unsere beste Stunde“, musste Nasdaq-Chef Robert Greifeld kleinlaut zugeben.

Bei den Anlegern der ersten Stunde hat sich auch Facebook-Gründer und -Boss Mark Zuckerberg nicht viele Freunde gemacht. Drei Tage vor dem Börsenstart wurde der Emissionspreis der Aktie noch rasch angehoben und lag schließlich bei 38 Dollar. Viel zu viel, wie sich rasch herausstellte. Denn diesen Preis erreichte die Aktie nur an ihrem allerersten Handelstag. Und da soll schon die US-Großbank Morgan Stanley viele Millionen hineingebuttert haben, um einen Kurssturz zu verhindern. Danach ging es rapide bergab. Tiefpunkt war am 4. September, als eine Facebook-Aktie nur noch 17,55 Dollar kostete. Seither ging es zwar wieder bergauf – auf mittlerweile rund 26 Dollar –, vom Ausgabepreis ist Facebook aber immer noch weit entfernt.

Mobile Werbung

Ein bisschen Hoffnung dürfen Facebook-Aktionäre allerdings haben. Das Netzwerk hat inzwischen 1,11 Milliarden Mitglieder. Rund 70 Prozent von ihnen nutzen die Dienste über Tablets und Smartphones. Das bringt Facebook zunehmend mehr Einnahmen durch mobile Werbung. Im ersten Quartal 2013 steigerte der Konzern den Gewinn zwar nur um sieben Prozent auf 219 Millionen Dollar. Aber immerhin schon 30 Prozent aller Werbeeinnahmen kamen von den mobilen Geräten – Tendenz stark steigend. Grund genug für viele Analysten, die Aktie zum Kauf zu empfehlen. Das höchste Kursziel liegt derzeit bei 34 Dollar – angesetzt von Morgan Stanley Ende April.

Mark Zuckerberg selbst besitzt noch rund eine halbe Milliarde Facebook-Aktien. Laut der täglich aktualisierten Rangliste der Superreichen des Finanzdienstleisters Bloomberg hält der 29-Jährige derzeit Rang 77 mit einem Vermögen von 12,8 Milliarden Dollar (9,9 Mrd. Euro).

Auf jeweils mehr als das Doppelte kommen die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin. Nicht zuletzt deshalb, weil die Google-Aktie einen wahren Höhenflug erlebt hat. Erst diese Woche hat das Papier mit fast 916 Dollar ein neues Rekordhoch erreicht. Zu Jahresbeginn waren es erst 723 Dollar. Zum Kurs-Gipfelsturm beigetragen haben die Hoffnungen der Anleger, dass die Datenbrille „Google Glass“ zum Renner wird. Mit einem eigenen Musik-Abo-Dienst will Google zudem Apple angreifen.

Zumindest an der Börse ist Google dem Rivalen schon auf die Pelle gerückt. Durch den Kurshöhenflug hat sich der Google-Börsenwert auf rund 300 Milliarden Dollar erhöht. Apple kommt zwar auf 408 Milliarden. Noch vor ein paar Monaten war es allerdings um vieles mehr. Vergangenen September wurde die Apfel-Aktie um mehr als 700 Dollar gehandelt. Jetzt kostet sie nicht einmal 440 Dollar – und wird daher zum Kauf empfohlen.

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