FACC mit Verlust im Halbjahr, Aktie trudelt

Oberösterreichs Flugzeugzulieferer FACC streitet mit Kunden
Flugzeugzulieferer bleibt bei Umsatz unter Erwartungen. Das Ergebnis wird von hohen Anlaufkosten für neue Projekte gebremst.

Werden neue Flugzeuge vorgestellt, die leichter sind und weniger Sprit verbrauchen, ist das gut für deren Erzeuger. Sie dürfen sich über viele Aufträge von Airlines freuen. So wie diese Woche der Airbus-Konzern, der einen Auftrag aus Indien über 250 A320neo bekam. Listenpreis: mehr als 20 Mrd. Euro. Dahinter steckt allerdings viel Entwicklungsarbeit – auch bei den Zulieferern –, die viel Geld kostet. Abzulesen ist das an den Halbjahreszahlen (ab 1. März) des oberösterreichischen Zulieferers FACC. Das operative Ergebnis drehte von 7,7 Millionen Euro in der Vorjahresperiode auf jetzt minus 14,5 Millionen Euro. "Wir wurden von den Entwicklungskosten überrascht", so FACC-Chef Walter Stephan.

Der Geschäftsbereich "Businessjets" wurde zu einem guten Teil auf Produkte für neue Flugzeuge umgebaut. Durch die Vorlaufkosten "waren die Margen schlechter als geplant", sagt FACC-Technikvorstand Robert Machtlinger. Dazu kam, dass seit März 264 neue Mitarbeiter eingestellt wurden, um das Mehr an Aufträgen erledigen zu können. Seit Ende August hat sich der Personalstand um 628 erhöht. Die Neuen mussten allerdings erst eingeschult werden, auch das kostete Geld. "Jetzt beginnen die neuen Programme aber zu greifen", lautet Machtlingers Kalkulation.

Der Umsatz der FACC konnte im ersten Geschäftshalbjahr um 3,4 Prozent auf den Rekordwert von 235,9 Mio. Euro gesteigert werden. Auf Grund des Auftragsstandes (3,5 Mrd. Euro) rechnet Chef Stephan damit, dass der Umsatz im Gesamtjahr im einstelligen Prozentbereich wachsen wird. "Und wir planen, Dividenden auszuschütten", sagt Stephan.

Viele Aktionäre der FACC, die seit 25. Juni an der Wiener Börse notiert, ließen sich vom negativen Halbjahresergebnis abschrecken. Durch Verkäufe sackte die Aktie am Donnerstag zeitweise um mehr als 14 Prozent ab.

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