EZB-Krisenpaket: "Wasserpistole statt Bazooka"

Händler an der Börse Frankfurt verfolgen die Pressekonferenz von EZB-Chefin Lagarde
Das Geldpaket von EZB-Chefin Christine Lagarde soll eine Kreditklemme verhindern. Wachstum herbeizaubern kann es nicht.

Die Rettung der Welt ist aufgeschoben.

Manche Ökonomen hatten erwartet, dass Christine Lagarde schon an diesem Donnerstag ihren „Was immer nötig ist“-Moment haben würde: Mit diesen Worten hatte Vorgänger Mario Draghi 2012 schlagartig die Eurokrise rund um Griechenland beruhigt.

Doch Lagarde ist nicht Draghi. Und das Coronavirus mit Geldspritzen nicht zu beeindrucken. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) versuchte erst gar nicht, die Börsenpanik einzufangen oder eine Wirtschaftsankurbelung zu versprechen. Da sei „zu allererst die Finanzpolitik gefordert“, betonte die Französin.

Viele Beobachter reagierten somit nach der EZB-Zinssitzung enttäuscht, weil die sprichwörtliche „Bazooka“, eine Mega-Geldspritze oder Zinssenkung, noch nicht ausgepackt wurde. Das sei eher „Wasserpistole statt Bazooka“, ätzte Fondsmanager Wolfgang Bauer von M&G-Investments. Daraus spricht die Enttäuschung, dass die EZB nichts tat, was als Stoppsignal für die abstürzenden Aktienkurse gewirkt hätte.

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