EZB dämpft Hoffnung auf weitere Anleihekäufe

EZB dämpft Hoffnung auf weitere Anleihekäufe
EZB-Präsident Mario Draghi hat ein stärkeres Engagement der Zentralbank in der Bewältigung der Staatsschuldenkrise abgelehnt.

Am Dienstag wird die Europäische Zentralbank (EZB) das erste von zwei Refinanzierungsgeschäften mit einer unüblich langen Laufzeit von drei Jahren durchführen, um den angeschlagenen Bankensektor zu stützen und eine Kreditklemme zu verhindern. Die Banken erhalten Mittel zum aktuellen Niedrigzins von 1,0 Prozent; spanische oder italienische Anleihen etwa sind deutlich höher verzinst. Optimisten an den Finanzmärkten setzen darauf, dass die Banken das EZB-Geld ab Mittwoch direkt in Staatsanleihen investieren und so helfen, die Euro-Krise abzuschwächen.

Diese Hoffnung hat der EZB-Präsident Mario Draghi gedämpft, da er nicht glaube, dass die Institute mit dem frischen Geld zwingend Anleihen europäischer Staaten kaufen. "Die Banken werden entscheiden, was am besten für sie ist. Eine Erwartung ist, dass sie damit die Realwirtschaft finanzieren, vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen", sagte er in einem Interview mit der britischen Financial Times von Montag.

Auch gebe es kein Renditeziel für Anleihen, bei dessen Überschreiten die EZB mit Käufen eingreife. Die EZB müsse sich an die Vorgaben der EU-Verträge halten, die ein Verbot der monetären Staatsfinanzierung enthielten. Es sei an den Regierungen, mit Haushaltsdisziplin und Strukturreformen die Märkte zu überzeugen, so Draghi. "Die erste Antwort muss von den Staaten kommen." Denn: "Geldpolitik kann nicht alles machen."

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