Experten für Siesta in deutschen Firmen

Muntermacher Das im grünen Tee enthaltene Koffein löst sich erst im Darm. Daher wirkt es zuerst im Gehirn und dann erst auf den Kreislauf.
Schöpferische Pausen sind wichtig, gut ausgeruhte Arbeiter leistungsfähiger. Darum sollen deutsche Arbeitnehmer künftig Siesta halten.

Eine Mittagsruhe überbrückt eine leistungsarme Zeit mit einem erhöhten Risiko für Fehler und wir reagieren anschließend schneller, sind aufmerksamer, unser Gedächtnis ist besser und wir sind auch noch besserer Laune", weiß Jürgen Zulley, Professor für Biologische Psychologie an der Universität Regensburg. Wegen der steigenden Belastung bei der Arbeit schlagen Experten die Einführung einer Mittagsruhe in deutschen Unternehmen vor. "Kluge Unternehmer wissen, wie wichtig schöpferische Pausen für den Erhalt der Leistungsfähigkeit, Kreativität und Motivation der Mitarbeiter sind", sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, der Zeitung Bild. In den USA und Japan habe sich "die Siesta am Arbeitsplatz längst bewährt". Gute Arbeitsbedingungen steigerten zudem die Attraktivität eines Unternehmens für Fachkräfte.

Unterstützung für den Vorstoß gibt es von den Krankenkassen. Ursula Marschall, Leiterin des medizinischen Kompetenzzentrums der Krankenkasse Barmer GEK, sagte: "Gegen das sogenannte Suppenkoma, also die Müdigkeit nach dem Mittagessen, kann der kurze Spaziergang an der frischen Luft genauso gut helfen wie die Viertelstunde Mittagsschlaf." Wichtig sei vor allem, dass der Arbeitgeber überhaupt angemessene Zeiträume für Erholungsphasen schaffe.

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach plädiert ebenfalls für die Mittagsruhe. Der taz sagte sie: "Auch wenn die Siesta in vielen südeuropäischen Staaten nicht mehr selbstverständlich ist, weil auch dort in klimatisierten Räumen gearbeitet wird, ist sie auf jeden Fall gesund." Ein kurzer Mittagsschlaf senke etwa das Herzinfarktrisiko und sorge für neue Energie.

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