Ex-Politiker Paierl Kandidat für Staatsholding ÖBIB?

Herbert Paierl war schon einmal Favorit
Heftige Spekulationen über das künftige Management und massive Kritik der Neos.

Der Vertrag von ÖBIB-Chefin Martha Oberndorfer läuft bekanntlich Ende Juni aus, die Ausschreibungsfrist endet am 2. Juni.

Thomas Schmid, Generalsekretär und Kabinettschef im Finanzministerium, und die Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati arbeiten an der neuen Struktur der ÖBIB, die zur Aktiengesellschaft aufgewertet und vergrößert werden soll. Der jetzt zu bestellende ÖBIB-Geschäftsführer ist daher nur ein Übergangskandidat.

Für die Staatsholding Neu ist neben Schmid auch der steirische Ex-Politiker Herbert Paierl im Gespräch. Der 66-jährige war vor Jahren schon einmal Kandidat für die Spitze der damaligen ÖIAG, unterlag aber in einem unfairen Spiel gegenüber Rudolf Kemler, dem Favoriten der Industriellenvereinigung.

Paierl hat sich inhaltlich immer wieder mit der Staatsholding auseinandergesetzt und gemeinsam mit Noch-Nationalbank-Präsident Claus Raidl ( ÖVP) Konzepte ausgearbeitet. Er sammelte nach seiner Politiker-Karriere internationale Management-Erfahrung, ist derzeit Investor und Berater und sitzt im Aufsichtsrat des Wiener Flughafens. Insider meinen, der kernige Steirer, der aus dem Wirtschaftsbund austrat, aber noch ÖVP-Mitglied ist, wäre der ideale Aufsichtsratsvorsitzende.

Sein knapper Kommentar dazu gegenüber dem KURIER: „Mit mir hat keiner gesprochen“.

Kritik

Die Neos schießen sich derweil auf die ÖBIB und Schmid ein. Er sei als Vorstand im Gespräch und konzipiere gleichzeitig die neue Struktur. Damit könne er den Posten auf sich selbst zuschneidern, meint Neos-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn in einer Anfrage an Finanzminister Hartwig Löger. Der Chef der Salzburger Neos kritisiert die fachliche Qualifikation von Schmid als „Ministermitarbeiter und Pressesprecher“. Schmid jobbte allerdings jahrelang in einer Anwaltskanzlei, spezialisierte sich auf Kapitalmarkt-, EU- und Steuerrecht, arbeitete an Budgets mit und ist seit fünf Jahren im Ministerium für die Beteiligungen zuständig.

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