Ex-Mitarbeiter ehemaliger FPÖ-Minister wickeln Heta ab
Die 2008 gegründete so genannte "Banken-ÖIAG" Fimbag – heute eine Tochter der Staatsholding ÖBIB – ist bald ebenso Geschichte wie die ÖIAG selbst: Finanzminister Hans Jörg Schelling löst die Bankenbeteiligungsholding per 30. Juni 2016 auf (mehr dazu hier).
Für die Abwicklung der Hypo-Bad-Bank Heta ist ab Mitte 2016 die im Herbst 2014 gegründete Abbaubeteiligungsgesellschaft (Abbag) zuständig, den Verkauf der Hypo-Italientochter HBI übernimmt die HBI-Bundesholding. Die anderen Fimbag-Aktivitäten wandern ins Finanzministerium.
Ex-FPÖ-Minister
Mit dieser Neuorganisation sind plötzlich erstaunlich viele Ex-Mitarbeiter früherer FPÖ-Minister in den Heta-Abbau involviert. Denn gleich drei der sechs Abbag-Angestellten machten in der schwarz-blauen Ära Karriere.
Abteilungsleiter Martin Santer startete 2003 als Referent des damaligen FPÖ-Verkehrsministers Hubert Gorbach.Von 2005 bis 2010 war er Geschäftsführer der zum Ministerium gehörenden Schieneninfrastrukturdienstleistungs GmbH. (Schig), danach wechselte er in die Privatwirtschaft. 2014 wurde er – dem Vernehmen nach auf eine Empfehlung aus dem Finanzministerium – in die Abbag geholt.
Ebenfalls aus der Schig kommt Gerald Hochegger, von 2008 bis 2010 Santers Büroleiter. Er war auch Santers Partner beim Gang in die Privatwirtschaft. Abbag-Mitarbeiterin Viviane Lobinger werkte von 2005 bis 2014 ebenfalls in der Schig.
Das Gesprächsklima der Abbag mit der HETA dürfte gut sein. Denn dort sitzt Arnold Schiefer seit Oktober 2015 im Vorstand. Schiefer werkte seit 2001 in den Kabinetten der FP-Verkehrsminister Monika Forstinger, Mathias Reichhold und Gorbach. 2005 wechselte er in die ÖBB, in der er in die Vorstandsebene aufstieg. 2013 wechselte Schiefer kurz vor dessen Pleite in die Chefetage des Baukonzerns Alpine.
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