Ex-Flughafen-Shopbetreiber Sardana pleite

Ex-Flughafen-Shopbetreiber Sardana pleite
Die Pleite der Sardana-Gruppe, früher Betreiber von zahlreichen Shops auf dem Flughafen Wien und Standort-Untervermieter für renommierte Marken wie Swarovski und Triumph in der Wiener Innenstadt, zieht immer weitere Kreise.

Insolvenzverfahren über Unternehmer Rakesh Sardana am Landesgericht Korneuburg eröffnet: Nach den Insolvenzen der Firmen Sardana Holding, Sardana Handel, Saveria, Artifacts und Selectronics wurde heute, Montag, das Insolvenzverfahren (Aktenzahl 36 S 147/12b) über den Unternehmer Rakesh Sardana am Landesgericht Korneubrug eröffnet. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER.

Die Verfahrenseröffnung erfolgt auf Antrag eines Gläubigers. Zum Masseverwalter bestellte Richterin Elfriede Weiss den Gänserndorfer Rechtsanwalt Werner Borns. „Aufgrund des Gläubigerantrags liegen noch keine weiteren Informationen vor“, sagt Weinhofer.

Hausverbot erteilt

Bereits vor zehn Tagen ist die Sardana-Firma Selectronics HandelsgmbH in die Pleite geschlittert. Selectronics verkaufte in zwei angemieteten Lokalen HiFi-Geräte der Marken Bang & Olufsen und Loewe. Ein Standort war an die Saveria untervermietet.

„Die Geschäftsführung hat seit 27. Juli 2012 jedoch keinen Zugang mehr zu ihren Geschäftsunterlagen, insbesondere da dem Geschäftsführer Rakesh Sardana in den Insolvenzverfahren der Sardana-Gruppe ein Hausverbot erteilt wurde“, schreibt Anwalt Günter Hödl im Insolvenzantrag. „Aus diesem Grund ist es Selectronics auch nicht möglich, ein Vermögensverzeichnis als auch eine Gläubigerliste vorzulegen, da sie sich die notwendigen Informationen nicht beschaffen konnte.“ Anwalt Hödl übernimmt zugleich „die Haftung für Verfahrenskosten bis zu einem Betrag von 4000 Euro“. Dieser Betrag wird für die Eröffnung des Verfahrens benötigt.

Laut Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform soll der Schuldenstand alleine der vier Pleite-Firmen Sardana Holding, Sardana Handel, Saveria, Artifacts rund 59,64 Millionen Euro betragen, wobei darin auch Forderungen der Gesellschaften untereinander einbezogen sind.



 

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