EU untersagt Fusion von Telefonica und Hutchison

O2-Shop der spanischen Telefonica in London
13-Milliarden-Euro-Deal platzt wegen Bedenken der Wettbewerbshüter.

Die EU-Wettbewerbshüter sperren sich gegen die milliardenschwere Übernahme des Großbritannien-Geschäfts von Telefonica (O2) durch den chinesischen Mobilfunkanbieter Hutchison. Die rund 13 Milliarden Euro schwere Fusion zu den geplanten Bedingungen zu genehmigen, hätte den britischen Verbrauchern und dem dortigen Mobilfunksektor geschadet.

"Wir hatten starke Bedenken, dass die Verbraucher bei der Suche nach einem passenden Mobilfunkpaket weniger Auswahl gehabt hätten und mehr hätten zahlen müssen", so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch. Zudem wären Innovationen und der Ausbau der Netzinfrastruktur im Vereinigten Königreich behindert worden, sagte Vestager.

Derzeit vier Mobilfunknetze

In Großbritannien sind vier Anbieter von Mobilfunknetzen aktiv: Die Sparte EE von BT (British Telecom), das Netz O2 der spanischen Telefonica, Vodafone sowie der Hutchison-Anbieter Three. Der chinesische Konzern Hutchison wird von Li Ka-shing kontrolliert, der als reichster Mann Asiens gilt.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten bereits im vergangenen Oktober eine besonders gründliche Prüfung des Telefonica/Hutchison-Vorhabens begonnen. Fusionsverbote sind in Brüssel vergleichsweise selten. Falls es Bedenken der Wettbewerbshüter gibt, versuchen Unternehmen in der Regel, mit Verhandlungen und Zugeständnissen - etwa dem Verkauf von Konzernteilen - für grünes Licht zu sorgen.

Telefonica will trotz des gescheiterten Verkaufs seiner Tochter O2 an seinen finanziellen Zielsetzungen festhalten. Auch an dem geplanten Abbau von Schulden und an der Dividendenpolitik werde sich nichts ändern, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

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