EU-Studie warnt: Immer mehr sind trotz Arbeit arm
Eine wachsende Zahl an Menschen in der Europäischen Union haben nur das Nötigste zum Leben – und das, obwohl sie einer geregelten Arbeit nachgehen. Zu diesem Schluss kommt der jährliche Sozialbericht, dessen aktuelle Fassung die EU-Kommission am Dienstag veröffentlicht hat.
„Wir müssen nicht nur darauf bedacht sein, Arbeitsplätze zu schaffen, sondern auch die Qualität der Arbeitsplätze im Blick behalten, wenn wir einen nachhaltigen Aufschwung erreichen wollen, der auch die Armut verringert“, sagt Laszlo Andor, Kommissar für Soziales und Beschäftigung.
Wer einmal arm ist, bleibt es trotz Job in der Hälfte der Fälle auch. Schuld seien Teilzeitstellen und schlecht bezahlte Mini-Jobs. „Leider ist es nicht mehr so, dass ein Arbeitsplatz einen ordentlichen Lebensstandard mit sich bringt“, sagt Andor. Das habe sich in den vergangenen Jahren durch die Krise verschärft. Betroffen seien vor allem Menschen in Ost- und Südeuropa. Österreich wird in dem Bericht für sein gut ausgebautes Sozialsystem gelobt. Kritisiert wird das Geschlechter-Gefälle: Zwar seien viele Frauen erwerbstätig, jedoch mit relativ niedrigen Arbeitszeiten.
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