EU-Länder für mehr heimische Verarbeitung von kritischen Rohstoffen

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Mindestens die Hälfte des jährlichen Verbrauchs der strategisch besonders wichtigen Rohstoffe soll in der EU verarbeitet werden

Um Europas Versorgung mit wichtigen Rohstoffen zu sichern, wollen die EU-Länder die heimische Verarbeitung der Materialien weiter ausbauen. Die Mitgliedsstaaten einigten sich am Freitagabend etwa darauf, dass künftig mindestens die Hälfte des jährlichen Verbrauchs der strategisch besonders wichtigen Rohstoffe in der EU verarbeitet werden soll. 20 Prozent sollen demnach aus dem Recycling innerhalb der EU stammen.

Mit den Regeln für die Rohstoffversorgung in der EU soll zum einen der Umbau zu einer CO2-neutralen Wirtschaft beschleunigt werden. Außerdem soll sichergestellt werden, dass die EU bei wichtigen Rohstoffen nicht von Importen aus einzelnen Ländern wie etwa China abhängig ist.

Energiewende frisst Ressourcen auf

Für die Herstellung von zukunftsträchtigen Technologien wie Batterien, Wind- und Solarkraftanlagen werden bestimmte Rohstoffe wie Lithium dringend gebraucht. Die EU-Kommission hatte daher Mitte März einen Vorschlag für eine Verordnung zu kritischen Rohstoffen vorgelegt.

Die Länder teilten die von der Kommission verfolgten Ziele, hieß es. An manchen Stellen verschärften sie die Pläne. Neben höheren Quoten als von der Kommission bis 2030 für die Verarbeitung (40 Prozent) und das Recycling (15 Prozent) vorgeschlagen, soll nach dem Willen der Länder unter anderem auch Aluminium als strategischer und kritischer Rohstoff gezählt werden. Eine Liste aller so eingestuften Rohstoffe solle alle drei Jahre aktualisiert werden. Hier war zuvor ein Rhythmus von vier Jahren vorgeschlagen worden.

Die Länder müssen nun noch mit dem Parlament verhandeln, bevor die neuen Vorschriften in Kraft treten können.

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