Europäischen Betriebsräten wird der Rücken gestärkt

Europäischen Betriebsräten wird der Rücken gestärkt
Konzernübergreifende Arbeitnehmer-Mitbestimmung in der EU bisher in 900 Unternehmen etabliert. Auch in heimischen Unternehmen.

Die Europäische Kommission will die Mitbestimmung von Arbeitnehmervertretern in EU-weit tätigen Konzernen stärken und präsentierte kürzlich ihre Vorschläge dazu. 

Die Richtlinie für Europäische Betriebsräte (EBR) wurde zuletzt 2009 überarbeitet. Derzeit gibt es in etwa 900 von 2.500 EU-weit tätigen Unternehmensgruppen entsprechende Euro-Betriebsräte. Ein Beispiel ist die UniCredit, wo auch ein Österreicher viel mitzureden hat. 

Zwei Mal im Jahr fliegt Adi Lehner von Wien nach Mailand, um an einer wichtigen Versammlung teilzunehmen. Der Zentralbetriebsrat der UniCredit Bank Austria AG ist einer von 30 europäischen Betriebsräten der italienischen Bankengruppe – und sitzt selbst im Präsidium. Jeweils im Frühjahr und Herbst findet eine Vollversammlung der Arbeitnehmervertreter statt, bei der mit dem Top-Management wichtige Personalagenden behandelt werden. „Es sind Betriebsräte aus 13 Ländern anwesend, Österreich hat zwei Mandate“, berichtet Lehner dem KURIER.

Europäischen Betriebsräten wird der Rücken gestärkt

Bank-Austria-Betriebsrat Adi Lehner

Bei der Vollversammlung werden Regelungen beschlossen, die dann konzernweit gültig sind. Dabei stellt sich meist heraus, dass aufgrund unterschiedlicher Gesetze einzelne EU-Länder günstigere Regelungen haben als andere. Als Beispiel nennt Lehner Mindeststandards beim Homeoffice – „in Österreich haben wir da sehr großzügige Regelungen“ – ethische Fragen rund um den Verkauf oder das Thema Ausbildungszeit als Arbeitszeit. Wichtig ist: Es können nur bessere Regelungen getroffen werden als das jeweilige nationale Arbeitsrecht vorsieht.

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